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Über Andrej BarovColor Symphony Ein unverkennbares Merkmal von Andrej Barovs Arbeit ist die Zusammenführung von Konzeption und Emotion, welche durch seine neue Serie eindrucksvoll illustriert wird: Was auf den ersten Blick abstrakt und minimalistisch…HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Color Symphony
Ein unverkennbares Merkmal von Andrej Barovs Arbeit ist die Zusammenführung von Konzeption und Emotion, welche durch seine neue Serie eindrucksvoll illustriert wird: Was auf den ersten Blick abstrakt und minimalistisch wirkt, ist in Wirklichkeit eine komplexe Farbanalyse. Mit "Color Symphony" entführt Barov uns in die mysteriöse Welt der Edelsteine – jener funkelnden Schätze, die seit Jahrtausenden als Symbol für Reichtum, Macht und Ewigkeit verehrt werden. Barov gelingt es mit hochaufgelösten Fotografien und digitaler Malerei, die zeitlose Faszination der Edelsteine in einer abstrahierten, visuellen Sprache zu übersetzen. Mithilfe von Fotografie und fortschrittlichsten digitalen Techniken untersucht er die komplexen Farbspektren der Edelsteine und reduziert sie auf Streifenbilder in Ultrahochformaten, die uns einen tiefen Einblick in die farbliche Seele dieser natürlichen Wunder geben. Jede Nuance, jeder Streifen erzählt von der Tiefe und Vielfalt, die in einem einzigen Edelstein verborgen liegt. Barov arbeitet hier mit digitalen Medien, die ihm erlauben, die Farben zu extrahieren und in harmonische Kompositionen zu verwandeln, die gleichzeitig monumental und subtil wirken. Sie lassen ihren Betrachter in eine magische Farbwelt abtauchen und in der Brillanz der Edelsteine versinken.
Urban Fire
Auch in seinem neuen Projekt beweist Andrej Barov sein meisterhaftes Gespür für Farbe und Form, Emotion und Konzeption. Sie fängt die Ästhetik der Dynamik und das kreative Chaos der Architektur zwischen Präzision und Sinnlichkeit ein. "Urban Fire" spiegelt die Energie und architektonischen Gestaltungsprozesses wider. Mit Zeichnungen und Skizzen, die geometrische Formen verschmelzen lassen, wird der Weg zu einer visionären, modernen Stadtgestaltung erkundet. Die Werke strahlen eine kontrollierte Unordnung und Spontaneität aus, mit dem Ziel, eine harmonische und gleichzeitig innovative Form zu erschaffen. Dabei nimmt die Farbe Orange eine Schlüsselrolle ein, die den künstlerischen Aspekt der architektonischen Konzeption untermalt und den Kompositionen eine lebendige Intensität verleiht.
Andrej Barovs kubistische Stadtlandschaften
Mit dem Abbilden von Realität durch die Kunst ist immer auch die Frage nach der Möglichkeit der Abbildung überhaupt verbunden. In der modernen Kunst wird der Abbildcharakter der Kunst zugunsten des Mediums aufgelöst: Farben und Formen verselbständigen sich, führen, losgelöst vom Gegenstand, ein Eigenleben, drücken eher innere Welten oder Emotionen aus.
In dem Augenblick, in dem sich die Malerei von der Mimesis verabschiedet, hält die Fotografie mit dem Versprechen Einzug, die Wirklichkeit so festhalten zu können, wie sie ist. Doch wie ist diese Wirklichkeit? Ist sie nur das, was wir sehen, oder auch das, was wir beim Sehen fühlen, oder gar das, was wir vom Gesehenen erinnern?
Als Rekonstruktion der Erinnerung von Gesehenem will Andrej Barov seine Tokio-Bilder verstanden wissen. „Wenn man sich in Japan aufhält, ist man von ganz anderen Farben umgeben. Vieles ist neonfarben und leuchtend, in unseren Augen wirkt es psychedelisch.“ Das Tokio von Andrej Barov besteht aus fragmentierten Lichteindrücken, eine Stadt aus Farbe, Form und Struktur, ein kubistisches Alphabet verdichteter Sinneseindrücke. Wie schon in anderen Arbeiten verwandelt Barov das Medium Fotografie über die digitale Bearbeitung eher zu etwas Malerischem, nutzt das künstlerisch-schöpferische Potential, um Wirklichkeit als einen komplexen inneren Wahrnehmungsprozess sichtbar zu machen: „Es geht mir um die Fähigkeit unseres Gehirns, von erlebten Bildern und Eindrücken eine Art Mosaik aus Erinnerungsfragmenten zu erstellen, die uns als emotionale Signale dienen, um den Zustand, den wir bei der Begegnung mit der Realität hatten, wieder zu erzeugen.“
Pixel und Pinsel
Andrej Barov Project "My favourite films" von 2003-2004
Leinwand ist ein Malgrund für Öl- und Acrylfarbe. Leinwand heißt aber auch die Projektionsfläche für die öffentliche Filmvorführung. Zwischen dem Malgrund und der Projektionsfläche verläuft eine scharfe Linie der Trennung. Zusammengehalten ist das Getrennte als Leinwand. Niemals bisher scheint diese Schranke übertreten worden zu sein. Ist der Malgrund als Projektionsfläche zu unheimlich; die Leinwand als Malgrund unstatthaft?
Wenn die Leinwand als Projektionsfläche dem Kino vorbehalten war, dann liegt darin vielleicht eine historische Kontingenz. Die Blüte der Psychoanalyse und die Verbreitung des Kinos gehen eher zufällig nebeneinander einher. Doch ist das Kino keineswegs das Medium der Projektionen schlechthin. Auf Leinwand gemalte Bilder sind dies in gleicher Weise, auch wenn sie einer psychoanalytisch unbefangenen Tradition entstammen. Auf der anderen Seite zeigt sich die Leinwand im Kino als Träger zeitgemäßer, reaktionärer Tendenzen ganz und gar unverdächtiger Botschaften. So ist die Leinwand keineswegs Insignium untergegangener Epochen, kein ewiggestriger Wiedergänger. Bei Andrej Barovs Zyklus „My favourite films“ treten diese beiden Aspekte ganz deutlich hervor.
Einmal kann die Körperhaltung einer Figur oder die Konstellation eines Tableaus von Charakteren eine ganze Geschichte in nuce enthalten. Jeder kennt solche Eindrücke, die sich einbrennen und eine ganze Erinnerung ausmachen. Sie sind Sedimente einer Erzählung, sie sind Projektionen. Das ganze Universum eines Films vermag so auf eine Leinwand projiziert zu werden. Zum andern trägt Andrej Barov nicht Öl oder Acryl auf die Leinwand auf, sondern mit modernsten Techniken der sogenannten 3-D-Animation aufwendig bearbeitete Digitalfotographie. Das Malerische ist hier also keine Frage des Auftragens von Farbe, sondern der Komposition in der Auswahl und der Verfremdung der Darstellung. Die Pixel ersetzen den Pinsel; die Leinwand hingegen überdauert diesen Fortschritt unbeschadet, wenn nicht gar erneuert.BIOGRAFIE
Novum Magazin 05/2005
Photo Technik International 03/2005
Foto Digital 03-04/2005
Lufthansa Magazin 01/2005
Designers Digest 09/2004
GO München 10/2005
SZ Magazin 03/2004
Photo Technik International 05/2004
Tout va bien 03/2003
SZ Magazin 05/2002VITA
Andrej Barov (*1958 in Leningrad) ist Fotokünstler und Begründer der "Brain Art", einer Bewegung, die sich mit visueller Wahrnehmung auf Basis der neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung auseinandersetzt. Nach seinem Studium der Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte an der Akademie für Theater, Musik und Film in Leningrad und einem zehnjährigen Engagement bei Lenfilm emigrierte Barov 1988 nach Deutschland, wo er sich intensiv der Fotografie widmete. 1994 unterrichtete er an der Neuen Akademie der Schönen Künste in St. Petersburg. Seine Kunst, die Fotografie mit digitaler Malerei kombiniert, wird international ausgestellt. Barov lebt und arbeitet in München. Ausstellungen
Einzelausstellungen
2012 "Wollust des Untergangs", Museum T.Mann, Lübeck, Literatur Haus München 2009 "born in UdSSR", Auswärtiges Amt, Berlin 2008 "256", Sonderausstellung anl.sslich der XXIX. Olympischen Spiele, Peking 2007 "Durstlöscher", Artforum , Berlin "Brain Art" , Burda Yukom , München 2006 "Essence", Jörg Heitsch Galerie, München "Colours Of Fragrance", Galerie 23m•, Aachen 2005 "Colour Matrix", Andrej Barov, Brian Eno, Sonderausstellung des Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke, München 2004 "Perceptions" KODAK Photokina 2004 "Art Drinks In The City", Köln (Art Cologne) "Digital Album", Galerie Wild, Frankfurt/Main "My favourite films", Galerie Benninger, Köln "Wahrnehmungen", Galerie Andrea Brenner, Düsseldorf "Digitalisierte Welten", Galerie Digital Art, Frankfurt/Main 2001 "Raumdefinitionen", Galerie Benninger, Köln 2000 "Erbgut", Galerie Benninger, Köln 1999 Galerie "Goethe 53", Landeshauptstadt München, Kulturreferat, München; "Delikatessen", Galerie Benninger, Köln "CeBIT 1999", MAXON; "Reality TV" (Erste lange Nacht der Münchner Museen) 1995 Museum der Neuen Akademie der Schönen Künste, St. Petersburg 1993 Graphik-Photo-Art-Galerie, München 1991 Galerie Fischinger, Stuttgart; Galerie Grießhaber, Tübingen Gruppenausstellungen
2005 "Wraps", anläßlich der Sonderausstellung "Bunte Götter-Die Farbigkeitantiker Skulptur" Skulpturhalle Basel "Raumdefinitionen", anläßlich der 7. Internationale Fototage 2005 "Parfum - Ästhetik und Verführung", Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg 2004 "Digiscapes", Ausstellung zum Zweiten Symposium der DGPh und FH Nürnberg "Digital Album", ART Forum Wiesbaden 2003 "images against war", Galerie Lichtblick, Köln / München, "Abstraktion", Kunstverein Schloss Plön "Wohnträume - Wohnräume", Museum für Gestaltung, Zürich "Kunstbrücken", Galerie RAAB, Berlin 2002 "Unsolid Icons", International Meeting of Photography, Plovdiv, Bulgarien 2001 "Initiale 7", Projektraum M54, Basel "unbezähmbar", Lebenshaus-Projekt, Köln 1999 "Hertener Phototage", Herten "Biennale della Fotografia Storica e Contemporanea", Venedig "Die lange Nacht der Museen", Galerie Goethe 53, München (Videoinstallation) "Biennale der Photographie", Moskau "Aufbruch - Zeitgenössische Kunst aus Rußland", AGFA / "photokina '98", BAYER Leverkusen (später St. Petersburg, Moskau) "Modernism and Postmodernism: New Russian Art of the Ending Millennium", Hartford College, Oneonta, New York (später Pittsburgh, Baltimore, Chicago) "Neue Tendenzen aus Sankt Petersburg", Galerie ArtKiosk, Brüssel "X", Galerie Seefeld "Oscar Wilde bittet zum Tee" / Sankt Petersburger Neoakademismus Galerie Lichtblick downtown / Tina Schelhorn, Köln 1997 "Kabinett - Sankt Petersburger Tendenzen", Stedelijk Museum, Amsterdam "Meerprojekte" Galerie FOE 156, München "Zeitgenössische Russische Kunst", Galerie Kai Hilgemann, Berlin "Moderne Kunst aus Sankt Petersburg", Galerie ArtKiosk, Brüssel "Biennale der Photographie", Vilnius, Lettland 1996 "Idylle und Katastrophe - Neoakademismus und Nekrorealismus aus Sankt Petersburg", Europäisches Kulturzentrum in Thüringen, Erfurt (später Dessau, Hamburg) "Metaphern des Entrücktseins - Aktuelle Kunst aus Sankt Petersburg", Badischer Kunstverein, Karlsruhe "Zurück zur Photographie"; Saal Manege, Moskau 1995 Galerie Seippel, Köln 1994 Galerie Susanne Albrecht, München "photokina '94", Köln: Objekt für Kodak AG ("Time Voyages") artcircolo: "Mělník-Hořin 1994" (Schloß Mělník, CR) Teilnahme an den "Medientagen München" 1993 Galerie Albrecht, München (m. Elsworth Kelly, Richard Mullican) European Photography Award '93 1992 "photokina", Köln: Präsentation für Kodak AG 1991 Münchner Stadtmuseum (m. Annie Leibovitz)