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In LluÃs Barbas epischen Bildcollagen verschmelzen Gesellschaftskritik und bewusste ikonographische GrenzÞberschreitung zu einer neuen subversiven Bildform. Der katalanische KÞnstler nutzt bedeutende Werke der Kunstgeschichte, um sie…
In LluÃs Barbas epischen Bildcollagen verschmelzen Gesellschaftskritik und bewusste ikonographische GrenzÞberschreitung zu einer neuen subversiven Bildform. Der katalanische KÞnstler nutzt bedeutende Werke der Kunstgeschichte, um sie mit zeitgenÃķssischen Zeichen, Kunstwerken, Touristen und Prominenten zu Þberziehen. Wie eine Invasion fallen all diese Besucher in die alten Meisterwerke ein und verwandeln sie zum Schauplatz einer turbulenten Ausstellung. Kunst und Rezeption werden dabei in ein ambivalentes VerhÃĪltnis gesetzt.
Die Arbeiten des in Barcelona beheimateten KÞnstlers entspringen einem konzeptuellen Denken und weisen eine eigene Sprache der symbolischen und ironischen Kontextualisierung auf. Barcode-Tattoos stehen fÞr IdentitÃĪtsverlust, Schwarzweià fÞr Vergangenheit, Farbe fÞr Gegenwart. Jedes Detail der feinteiligen Collagen verweist auf etwas ZeitgenÃķssisches oder Tradiertes. Die Ironie richtet sich vornehmlich gegen die Kommerzialisierung von Kunstwerken und Museen. Barbas Bilder sind Spiegel dessen, wie und als was Kunst vielerorts wahrgenommen wird.
Der an der Escola de Belles Arts de Barcelona ausgebildete Barba hÃĪlt aber auch dem Betrachter seiner Werke einen Spiegel vor. Wird dieser doch vom inszenierten Schauspiel und Glamour angezogen, sodass er die Þberschriebenen Meisterwerke eventuell nur als BÞhne wahrnimmt. Im besten Fall aber liest er Barbas Werke als das was sie sind, als eine Kollusion von Kunst und collagiertem Spektakel gegen die Eventkultur des Kunstmarktes. Mit Einzel und Gruppenausstellungen in London, BrÞssel, New York, Miami, LA, Kuala Lumpur, Kuwait und vielen anderen Orten auf der Welt gehÃķrt LluÃs Barba zur Liga international etablierter KÞnstler. Er hat auf der Biennale in Venedig und auf der Biennale von Havanna, Kuba ausgestellt. Seine Arbeiten sind unter anderem im Centre Pompidou in Paris und dem Museu d'Art Contemporani in Barcelona vertreten.
Stephan Reisner
VITA
Geboren in Barcelona Studium an der Escola Superior de Disseny i dâArts Llotja and at Massana School Art Center, Barcelona Lebt und arbeitet in Barcelona
Ausstellungen
2020
Art Confinat, virtual exhibition, FundaciÃģ Bassat MatarÃģ, MatarÃģ, Spanien
2019
ColecciÃģn Bassat, Palacio de las Cortes de Castilla y LeÃģn, Valladolid, Spanien Royal Opera Arcade Gallery, Cynthia Corbett Gallery, London, UK Market Art+Design, The Bridgehampton Museum, New York, USA
2018
Grand Prix FÃģrmula 1, Le MÃĐridien, DC Gallery, Montecarlo, Monaco Dean Project Gallery, Summer Exhibition, Miami, Florida, USA Showcase for Young Masters, Wimbledon HQ, Courtesy Cynthia Corbett, London, UK
2017
57th Venice Biennial, Collateral Event, Personal Structures, Palazzo Mora, Venice, Italy GGA Foundation, European Cultural Centre, Venice, Italien Colection Bassat, Art ContemporÃĄneo, Centro Exposiciones Lienzo Norte Ãvila, Spanien Benefit of The Perry J. Cohen Foundation, Flying with the Stars, Miami, Florida, USA Art Kuwait, Sultan Gallery, Blue Nights, Kuwait City, Kuwait FundaciÃģn Cultural Providencia, Providencia, Chile ColecciÃģn Al LÃmite, Sin lÃmites, FundaciÃģn TelefÃģnica, Santiago de Chile, Chile Galeria Antoni Pinyol, Reus Urban Art, Reus, Tarragona, Spain 25th Anniversary Galeria Antoni Pinyol, Reus, Tarragona, Spanien
2016
LA Art Show, A New Focus, Los Angeles, California, USA 3rd Casablanca Biennale, Casablanca, Marokko Realisme Art Fair Amsterdam, Galeria Contrast, Amsterdam, Niederlande Signature Book artist LluÃs Barba, Art by Contrast, Barcelona, Spanien Casa Gracia, Garden of Earthy Delights, 500 Century El Bosco, Galeria Contrast, Barcelona, Spanien Museo de Arte Costarricense, San JosÃĐ, Costa Rica MAD Antequera, Museo Arte DiputaciÃģn, Maid in Spain, MÃĄlaga, Spanien Sultan Gallery, Kuwait City, Kuwait Pop Up, Empire State Building, Cynthia Corbett Gallery, New York, USA Rarity Gallery, Spring exhibition, Mykonos, Griechenland Dean Project Gallery, Miami, Florida, USA
2015
Travel in time, FoundaciÃģ Museo Vila Casas, Barcelona, Spanien Dean Project Gallery, Miami, Florida, USA Review, Sultan Gallery, Kuwait City, Kuwait LluÃs Barba. Travellers in time, Site 109 Art Gallery, New York, USA Made in Spain: Periplo por el arte espaÃąol de hoy, CAC MÃĄlaga, Centro de Arte ContemporÃĄneo in Collaboration with Fondazione Benetton, MÃĄlaga/Trieste, Spanien/Italien
2014
Sultan Gallery, Kuwait City, Kuwait Author's Book Signature, Cynthia Corbett Gallery, Art Miami, Florida, USA Gallery artists, Dean Project Gallery, Miami, Florida, USA
2013
LluÃs Barba Photographs, Baker Sponder Gallery, Miami, Florida, USA Project In Memory Guernica, Design mural, Related Group, Baltus House, Miami, Florida, USA Cloud 9, Sultan Gallery, Kuwait City, Kuwait Photographic Project LA, Wendy Fisher Collection, Los Angeles, California, USA Retrats, Galeria Sicart, Vilafranca PenedÃĐs, Barcelona, Spanien La VicarÃa. Homage to Fortuny, Galeria Antoni Pinyol, Reus, Tarragona, Spanien Photographies, Ninoska Huerta Gallery, Biscayne art House, Miami, Florida, USA ComposiciÃģn VIII, Beneficent work T.J. Martell Foundation, New York, USA Artworks for the cure, The Barker Hangar, Santa Monica, California, USA Art Within Reach, C.A.M Galeri, Istanbul, Turkey The House of St Barnabas, House of Charity, London, UK Summer time show, C.A.M Galeri, Istambul, Turkey GalerÃa VÃĐrtice, Oviedo, Spanien Dean Project Gallery, Gallery artists, New York, USA Travellers in time, Baker Sponder Gallery, Miami, Florida, USA Galerie Massou, Galerie artists, Barbizon, Frankreich
2012
Self-portraits, Dean Project Gallery, New York, USA Young Masters, LluÃs Barba Art Prize, Courtesy Cynthia Corbett Gallery, London, UK Center for Visual Communication Miami, Photography, Galerie Bernd Lausberg, Florida, USA Art Palm Beach, Besharat Contemporary, Florida, USA Mediamuseum, Instituto Scrritura e Immagine, Pescara, Italien Biba Gallery, Palm Beach, Florida, USA What do you want to be when you grow up? Galeria Sicart, Vilafranca PenedÃĻs, Barcelona, Spanien
2011
Travellers in time, Galerie Lausberg, Toronto, Kanada LA Art Experience, San Marino Gallery, Los Angeles, California, USA Contact, Photography Festival Toronto, Kanada De Polaroid a Photoshop, Besharat Contemporary Art, Atlanta, USA Gallery artists, Dean Project Gallery, New York, USA
2010
The Holly, Old Truman Brewery, Courtesy Cynthia Corbett Gallery, London, UK Exhibitionism, The Courtauld Institute of Art, Somerset House, London, UK
INTERVIEW
Wie kamst Du zur Kunst: Wie hat alles begonnen? Ich habe festgestellt, dass es Ungleichheiten in der Gesellschaft gibt, sei es ein ethnisches, wirtschaftliches oder Klassenungleichgewicht, und ich hatte das BedÞrfnis, mich durch das Medium mitzuteilen, das ich am besten kannte, die Kunst. Ich fing an, Konzepte zu formulieren wie: Entmystifizierung - Gewehre, Atombomben, Panzer und uniformierte MilitÃĪrs mit Blumen, die Eiscreme schlecken. Massenkonsum - multinationale Marken. Manipulation - Politische und religiÃķse Macht. Hunger - Ausbeutung von Kindern und Warnungen vor Armutsgebieten. Ich verwende den Strichcode in Form einer TÃĪtowierung, als Symbol fÞr den Verlust der individuellen IdentitÃĪt, der Homologation, Anpassung und Massenkonsum. Ich stelle eine ParallelitÃĪt zwischen Vergangenheit und Gegenwart her. Kannst du uns Deinen Arbeitsprozess beschreiben? Mein kreativer Prozess basiert auf Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Video und digitaler Computergrafik. Ich fotografiere Menschen in meinem Studio, auch Menschen auf der StraÃe: Touristen, Obdachlose,... im Kontrast zur Welt des Glamours: Prominente,... und der Kultur: zeitgenÃķssische KÞnstler, ihre Objekte und Werke, Architekten, Sammler, Schriftsteller, Philosophen, Denker, VisionÃĪre... Ich dekontextualisiere Elemente einer RealitÃĪt, um sie in einer anderen RealitÃĪt zu platzieren, Ich verwende implizite Botschaften in der Arbeit, wie die Globalisierung und die Vermischung unserer Gesellschaft. Ich denke, dass ich Elemente der Reflexion fÞr den Rezipienten des Werkes zur VerfÞgung stelle, ich nehme eine subjektive Bewertung der Kunst vor. Durch die formale und konzeptionelle Vielfalt der verschiedenen Meisterwerke unserer Geschichte ist es mir gelungen, eine eigene Sprache zu artikulieren, die es mir erlaubt, alles auszudrÞcken, was mich interessiert, ohne von meinem Diskurs abzuweichen. Welche Menschen inspirieren Dich? GrundsÃĪtzlich lasse ich mich von den GroÃmeistern der letzten Jahrhunderte inspirieren, ohne sie hÃĪtten wir die Kunst, die heute entwickelt wird, nicht machen kÃķnnen:
Rembrandt -er bringt uns das Hell-Dunkel, das so nÞtzlich in der Fotografie und im Kino ist-. Leonardo -er schuf die Grundlagen dessen, was wir heute als Multimedia-KÞnstler bezeichnen; wenn er heutzutage leben wÞrde, wÞrde er mit neuen Technologien arbeiten-. Duchamp -sein Beitrag war die HerauslÃķsung von Objekten und Figuren aus ihrem Kontext, die sie zu konzeptuellen oder kÞnstlerischen Objekten machten-. Mondrian - er half uns mit seiner Theorie von Masse, Volumen und Farbe etc. zu verstehen, wann ein Werk formal gut strukturiert ist.
Welche KÞnstler/Kunstwerke beeindrucken Dich im Moment besonders? KÞnstler der zeitgenÃķssischen Kunst: Paul McCarthy, Maurizio Cattelan, Matthew-Barney, Warhol, Vanessa-Beecorft, Lichtenstein, Oldenburg, Bill Viola... Und der Vergangenheit: Bosch, Brueghel, Leonardo da Vinci, Goya, Gustave DorÃĐ, Pierre Subleyras, Giovanni Paolo Panini, Hubert Robert, David Teniers, John Singer Sargent, Boilly...
Was macht ein gutes Kunstwerk aus? Ein Kunstwerk muss eine subjektive und besondere Sicht auf die Welt um uns herum haben, die ebenso wichtig fÞr diejenigen ist, die es aussenden, wie fÞr die EmpfÃĪnger, die es betrachten. Es muss einen Diskurs enthalten, ein emotionales, konzeptionelles und formales Interesse. Ich habe immer gedacht, wenn ein KÞnstler nichts zu sagen, nichts zu beanspruchen hat, ist es besser, nichts zu sagen.
An welchem Projekt arbeitest Du zurzeit? Ich bin gerade dabei, Gustave DorÃĐs Kupferstiche der GÃķttlichen KomÃķdie neu zu interpretieren. Was soll Kunst bewirken? Es wÞrde mich freuen, wenn meine Arbeit die Gesellschaft positiv beeinflussen und zum Nachdenken Þber manche Probleme anregen wÞrde.
Macht Kunst glÞcklich? NatÞrlich, wenn ich arbeite, betrete ich meine eigene Welt, in der es nur das VergnÞgen gibt, neue Geschichten zu kreieren und auszuarbeiten. Wenn ich wiedergeboren werden kÃķnnte, wÞrde ich gerne als KÞnstler wiedergeboren werden.