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Über Heidrun GöresSommernacht und Sommertag erweisen sich als gleich starke Verführungen und Verheißungen des Augenblicklichen, im Sommer kann jederzeit etwas Neues beginnen oder entstehen. Symbolisch für dieses unbändige natürliche…HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Sommernacht und Sommertag erweisen sich als gleich starke Verführungen und Verheißungen des Augenblicklichen, im Sommer kann jederzeit etwas Neues beginnen oder entstehen. Symbolisch für dieses unbändige natürliche Erneuerungspotential im Bild steht die Natur in ihrer Formvielfalt selbst. Aus ihr schöpft die Künstlerin Heidrun Göres ihr motivisches Repertoire, das sie in den Bilderserien Summertime, Florales Faunales und Tondi zu farbintensiven und symbolisch aufgeladenen Erzählungen arrangiert.
Mitte der 1990er Jahre begann die im Harz geborene Künstlerin ein Grafikstudium und wendete sich den noch jungen digitalen Bildtechniken zu. Seitdem changiert ihr Werk zwischen malerischem Realismus und digitaler Abstraktion. Leichtgängig wechselt die in Halle an der Saale lebende Künstlerin zwischen digitalen Techniken und analogen Formen, sucht die Herausforderung in einer motivisch aufgeladenen, farblich äußerst kontrastreichen Narration. Die Natur steht dabei jeweils als Triebfeder des Emotionellen zur Verfügung, sie erzeugt und spiegelt Begierden, Leidenschaften und sanfte Empfindungen. Insbesondere der Fauna kommt dabei symbolisierende Bedeutung zu. Eine Schlange steht für nächtliche Verführung und schnell wirkendes süßes Gift, der Mohn der Lust ist jedoch zugleich schnell verblüht. Derart impulsiv und ineinander gewunden sind die Assoziationswege der Bilder von Heidrun Göres.
Dem Moosgrün steht stets ein komplementäres Rot gegenüber. Und einem bewusst gewählten geschlossenen Rundformat lässt sie ein weites Panorama-Bild folgen, das sich in der Serie Florales Faunales wiederum in sechs Detailversionen seiner selbst ausdifferenziert. So wird immer wieder in Heidrun Göres Werken von einem ins andere überblendet oder hineingezoomt als Ausdruck einer Wandelbarkeit und vegetativen Verflechtung von menschlichen Gefühlen und natürlichen Zusammenhängen. Alles ist mit jedem verbunden und entsteht auf wundersam beziehungsreiche und sinnliche Weise neu. Die Bilder avancieren darüber zu beeindruckend farblich intensiven Resonanzräumen eines mit faunischen und floralen Vorstellungen kommunizierenden menschlichen Bewusstseins voller Eigensinn und kreativer Schöpfungskraft.
Stephan ReisnerVITA
Geboren 1948 in Nordhausen
Grafikdesign-Studium an der Hochschule Wismar
Seit 1998 Digital Artist
Lebt und arbeitet in Halle an der Saale