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Die Ãsthetik der Risskante spielt eine wesentliche Rolle in den Arbeiten des in Miami lebenden KÞnstlers Daniel Marin. Seine Bilder erinnern an Ausschnitte mehrschichtiger PlakatwÃĪnde, deren Þbereinander geklebten und angerissenen…
Die Ãsthetik der Risskante spielt eine wesentliche Rolle in den Arbeiten des in Miami lebenden KÞnstlers Daniel Marin. Seine Bilder erinnern an Ausschnitte mehrschichtiger PlakatwÃĪnde, deren Þbereinander geklebten und angerissenen Papierlagen immer wieder fÞr Þberraschende SinnzusammenhÃĪnge sorgen. Bild und Text gehen kÞhne Verbindungen ein und erzeugen vielsinnige Bedeutungen. Bewusst lÃĪsst Marin seine Werke so aussehen, als fÞhre der Zufall Regie. Die Vielschichtigkeit des visuellen und sprachlichen Ausdrucks beruht dabei auf einem aufwÃĪndigen manuellen Produktionsprozess. Techniken wie die DÃĐcollage, der Siebdruck und per Hand gezeichnete Grafiken gehen als komplexe Arbeitsschritte ins finale Werk ein. Als Bildgrund dient meist Holz, das zunÃĪchst grundiert und dann in aufwendigen Schichten gestalterisch und narrativ aufgebaut wird. Farbe, Schablonen, Comicstrips, Zeitungsfetzen, dem verwendbaren Material sind keine Grenzen gesetzt. Inspiration findet der KÞnstler auf Reisen. Oft verarbeitet er auch besondere Erfahrungen und Lektionen des Lebens in seinen Werken. Immer wieder durchziehen Sprachspiele die BilderzÃĪhlung wie unsichtbare SinnfÃĪden. WÃķrter und Slogans verÃĪndern nahezu unscheinbar ihre Bedeutung, sobald ein Buchstabe nur halb oder angeschnitten sichtbar wird. Seine zu einem Diptychon arrangierten Werke wirken wie ein Dialog, ein Flirt oder eine Liebesgeschichte zwischen zwei fÞr sich stehenden Bildern. Farbe und Grafik konnotieren unterschiedliche Geschlechter. Der in der Mitte geteilte Slogan verbindet beide Werke und liest sich zugleich in mehrfach gebrochener Bedeutung. Je nach Pausensetzung oder gar nur teilweise ausgeschriebenen WÃķrtern variiert die Bedeutung des Ganzen. Marin spielt mit unseren Sinnen und kombiniert lustvoll verschiedene popkulturelle Bildsprachen mit dem authentischen Flair von StraÃe und Zufall.
Daniel Marin ist Autodidakt und begann seine kÞnstlerische Entwicklung, indem er seinen Vorbildern nacheiferte, die in den 80er und 90er Jahren die Comic-Kunstszene beherrschten. Er lernte schnell dazu, erwarb sich umfangreiches Wissen im Bereich des Grafikdesigns und erweiterte seinen Horizont und seine MÃķglichkeiten als KÞnstler. Dabei war es stets sein Ziel, klassische Techniken und die Mittel der zeitgenÃķssischen Kunst miteinander zu vereinen. Heute ist er ein gefragter KÞnstler Þber die Grenzen der USA hinaus und geschÃĪtzt fÞr seine unverwechselbare Bildsprache.
VITA
Daniel Marin wurde 1982 in Florida, USA, geboren. In seinen Arbeiten kombiniert er eine Vielzahl an traditionellen und zeitgenÃķssischen kÞnstlerischen Materialien, von Farben bis hin zu Tischlerarbeiten und DÃĐcollage, die alle aus Elementen wie Pop-Bildern, Street Art, Grafikdesign und kommerzieller Werbung bestehen, um farbenfrohe und surreal anmutende Momente darzustellen.
Ausstellungen
2021
Superfine! Art Fair 2020 â Seattle, USA
2020
4th Biennial Visual Impressions Juried Show, Ryan James Fine Art (Gallery) â Seattle, USA Living Artist Collective â âOpen House Showâ â Seattle, USA
2020
Seattle City Light Collection, Seattle Office of Arts & Culture, Seattle, USA
2019
Shunpike Storefronts, Seattle, USA GROSS Magazine // RELISH â Travelling Art Program, Seattle, USA Artist Trust, Seattle, USA
2018
Site:Brooklyn Gallery, Brooklyn, NY, USA Bemis Arts, Seattle, WA Contemporary Art Gallery Online, 2018 "ALL Paintings" Art Competition â 8th
INTERVIEW
Wie kamst Du zur Kunst: Wie hat alles begonnen? Meine Entwicklung als KÞnstler begann schon in jungen Jahren, als ich versuchte, die Cartoons und Figuren zu zeichnen, die ich als Kind jeden Samstagmorgen mit Begeisterung im Fernsehen sah. Die Illustration wich schlieÃlich dem Experimentieren mit verschiedenen Techniken, Medien und Ideen, die meine Grundlagen fÞr das legten, was sich zu einem lebenslangen Bestreben nach kreativem Ausdruck entwickelt hat. Kannst du uns Deinen Arbeitsprozess beschreiben? Meine Werke sind eine ZusammenfÞhrung verschiedener Bildebenen, die ein einziges Werk ergeben. WÃĪhrend mein Werk ein GefÞhl von Chaos und Unordnung in der Komposition vermittelt, ist mein Schaffensprozess ziemlich akribisch und folgt einem Reverse-Engineering-Ansatz, wobei jede Schicht eine bestimmte Technik erfordert, um die visuelle ErzÃĪhlung des Werks voranzutreiben.
Welche Menschen inspirieren Dich? Mehr als von einzelnen Personen lasse ich mich von anderen Kreativen - Musikern, Autoren und KÞnstlern - sowie von alltÃĪglichen Interaktionen und GesprÃĪchen mit Menschen inspirieren. Welche KÞnstler/Kunstwerke beeindrucken Dich im Moment besonders? Ich bewege mich oft zwischen den KÞnstlern von heute und den KÞnstlern der Vergangenheit. In letzter Zeit verfolge ich die Arbeit des amerikanischen KÞnstlers Mark Bradford, dessen Werk mich sehr beeindruckt hat, insbesondere sein Ansatz, Abstraktion und Text miteinander zu verbinden. Eine andere KÞnstlerin aus der Vergangenheit, deren Werk ich mit groÃem VergnÞgen studiert habe, ist Tamara De Lempicka und ihre ikonischen Art-DÃĐco-Werke, die auch heute noch beeindrucken. Was macht ein gutes Kunstwerk aus? FÞr mich steht die visuelle Kunst in Beziehung zum Betrachter und zur Umgebung. Gute Kunstwerke sind in der Lage, eine Beziehung zu schaffen, die ihre Umgebung auf eine Weise einbezieht, die Emotionen und Gedanken hervorruft. Je nach Betrachter kann die Reaktion positiv oder negativ sein, aber es ist die FÃĪhigkeit eines Werks, diese Emotion zu erzeugen, anstatt ignoriert oder Þbersehen zu werden, die es gut macht.
An welchem Projekt arbeitest Du zurzeit? Ich habe mich auf eine kleine Werkserie konzentriert, die sowohl visuelle als auch schriftliche Darstellungen verwendet, um Kunst als Mittel zur emotionalen UnterstÞtzung und Heilung zu nutzen. Es ist mein erster Versuch, meine Kunst als Mittel einzusetzen, um Menschen bei der BewÃĪltigung von Herausforderungen zu helfen, mit denen sie oder ihnen nahestehende Personen konfrontiert sind.
Was soll Kunst bewirken? FÞr den KÞnstler, sich auszudrÞcken. FÞr den Betrachter, zum Interpretieren. Letztendlich geht es in der Kunst meiner Meinung nach darum, eine MÃķglichkeit zu schaffen, neue Emotionen zu erschlieÃen und vielleicht eine Perspektive zu entwickeln, die vorher nicht klar war. Macht Kunst glÞcklich? Ich glaube, dass Kunst eine ganze Bandbreite von Emotionen hervorrufen kann, von Wut bis hin zu HochgefÞhlen, und genau das ist der Punkt. Ein bestimmtes Kunstwerk kann eine beliebige Anzahl von Reaktionen auslÃķsen, die fÞr jede Person einzigartig sind, wobei der richtige visuelle Ausdruck die besten Emotionen in einer Person hervorrufen kann.