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Ãber Ai WeiweiStudy of perspective In den 90er Jahren stach die Fotoserie eines noch relativ unbekannten chinesischen KÞnstlers der Ãffentlichkeit ins Auge. Sie hieà Study of Perspective. Auf den Fotografien hielt der KÞnstler in subjektiver…HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Study of perspective
In den 90er Jahren stach die Fotoserie eines noch relativ unbekannten chinesischen KÞnstlers der Ãffentlichkeit ins Auge. Sie hieà Study of Perspective. Auf den Fotografien hielt der KÞnstler in subjektiver Perspektive seinen ausgestreckten Mittelfinger ins Bild und setzte die Geste dadurch in Bezug zu den im Hintergrund abgebildeten Symbolen der Macht wie beispielsweise dem Tianâanmen-Platz in Peking. Der zur Perspektivverschiebung genutzte Mittelfinger machte Ai Wei Wei schlagartig berÞhmt und hat seitdem viele Nachahmer gefunden. In Form einer in sechs Farben ausgefÞhrten Glasskulptur, nimmt sein fotografisch-konzeptioneller Kunstgriff nun plastische Gestalt an. Die Skulpturen befreien sich durch ihre MaterialitÃĪt und Form durchaus aus dem angestammten Kontext, wenngleich das Zeichen als Zitat bestehen bleibt. Je nach Farbe setzt die Skulptur dabei neue Energien frei. Wie ein wandlungsfÃĪhiger Obelisk des Widerstands und der Freiheit erhebt sich die geballte Kraft der Geste aus dem Sockel und wird so zum Wahrzeichen der Opposition schlechthin.
The Papercut Portfolio
In seiner Arbeit The Papercut Portfolio bringt der KÞnstler Ai Weiwei das Politische und das Private zusammen: Seine chinesische Heimat, die Kultur der USA, aber auch seine persÃķnlichen Stationen als internationaler KÞnstler werden darin verarbeitet. In acht Werken inszeniert er Abschnitte seines Lebens und Schaffens. Seine New Yorker Zeit, als aus dem Maler Ai Weiwei der KonzeptkÞnstler wurde, der spÃĪter Weltruhm erlangen sollte. Sein Protest gegen das politische Establishment in Peking in Form eines Mittelfingers. Der Holzturm, der sein Beitrag zur 12. Documenta in Kassel war. Die Reihe ist eine Miniatur-Werkschau der letzten 40 Jahre und eine Ansammlung kontroverser Botschaften, die das Schaffen des KÞnstlers seit jeher ausmachten. Sie ist vielfÃĪltig, modern und traditionell zugleich.
Mit der Technik schlieÃt der KÞnstler an die chinesischen Scherenschnitte an, die in der Kultur des Landes eine groÃe Bedeutung haben und auf eine lange Geschichte zurÞckblicken. Sie werden an Feier- und Festtagen aufgehangen, um HÃĪuser zu schmÞcken und auf bedeutende historische Ereignisse hinzuweisen. Dabei werden Ornamente, Pflanzen, Tiere, aber auch mystische Personen und Theaterszenen dargestellt. Der Motivwahl sind keine Grenzen gesetzt. Nachgewiesen sind Scherenschnitte seit dem 4. Jahrhundert. Ai Weiwei zeigt mit diesen Arbeiten sein VerstÃĪndnis fÞr traditionelle Kunstproduktion in seiner Heimat China und zugleich sein untrÞgliches GespÞr fÞr Neuinterpretationen. Die Scherenschnitte schlieÃen damit an vorherige Arbeiten an, die sich ebenfalls mit historischen KulturgÞtern Chinas befassten, z.B. die 2000 Jahre alten Vasen aus der Han Dynastie, die der KÞnstler 2009 mit greller Farbe Þbermalte und somit auf radikale Weise modernisierte. Diese Vasen haben in The Papercut Portfolio, in den Werken Cats and Dogs und Map of China, sogar Gastauftritte.
Ãber den KÞnstler
Ai Weiwei gehÃķrt zu den GroÃen der zeitgenÃķssischen Kunst. Seine Werke werden in international renommierten Museen ausgestellt und erregen groÃes mediales Interesse. Er ist zudem als Filmregisseur, Autor und Kurator tÃĪtig. Seinem gesamten Schaffen wohnt stets der kritische Dialog inne, er will mit seinen Arbeiten an gesellschaftliche Prozesse anschlieÃen und eine Diskussion auslÃķsen. In einer Installation auf dem Berliner Gendarmenmarkt verwendete er zahllose Rettungswesten, um auf die lebensgefÃĪhrliche MittelmeerÞberquerung vieler afrikanischer Migranten aufmerksam zu machen. JÞngst verÃķffentlichte er einen eindrucksvollen Dokumentarfilm Þber den Ausbruch des Corona-Virus in der chinesischen Stadt Wuhan.
In den spÃĪten 70er Jahren studierte Ai Weiwei an der Pekinger Filmakademie und grÞndete eine KÞnstlergruppe, die sich gegen den staatlich kontrollierten Kulturbetrieb auflehnte und mit traditionellen Kunsttechniken experimentierte. Nach einem mehrjÃĪhrigen Aufenthalt in den USA, wÃĪhrenddessen er sich mit neuen Kunstformen auseinandersetzte, kehrte er Anfang der 90er nach China zurÞck und engagierte sich zunehmend politisch. Von 2015 bis 2019 lebte und arbeitete er in Berlin.VITA
1957 geboren in Beijing, China
1981 Studium an der Beijing Film Academy
1982 Parsons School of Design, New York
2011 Eherenakademiker an der Royal Academy of Arts, London
2013 Appraisers Association of America Award for Excellence in the Arts
2018 Marina Kellen French Outstanding Contributions to the Arts Award
2019 Frank-Schirrmacher-Prize
Lebt und arbeitet im Vereinigten KÃķnigreich und PortugalAusstellungen
Einzelausstellungen
2022 In Search of Humanity, Albertina Modern, Wien, Ãsterreich 2021 National Museum of Modern and Contemporary Art Korea (MMCA), Seoul, SÞdkorea
Intertwine. Pequi Tree, Roots and Human Figures, Serralves Museum, Porto, Portugal
Rapture, Cordoaria Nacional, Lissabon, Portugal
KaviarFactory, Lofoten, Norwegen
Trace, Skirball Cultural Center, Los Angeles, USA2020 Purgatory, Aedes Architecture Forum, Berlin, Deutschland
History of Bombs, Imperial War Museum, London, UK2019 Ai Weiwei: The Mueller Report / Declaration of the Rights of Man and the Citizen Cahiers d'Art Revue, Paris, Frankreich
Everything is art. Everything is politics, K20, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, DÞsseldorf, Deutschland
Raiz, Centro Cultural Banco do Brasil, Belo Horizonte, Brasilien2018 Life Cycle, Marciano Art Foundation, Los Angeles, USA
The Activist Artist, FundaciÃģn CorpArtes, Santiago, Chile
Laundromat, Garage Gallery, Fire Station, Doha, Qatar2017 Inoculation, FundaciÃģn PROA, Buenos Aires; Corpartes, Santiago; OCA, SÃĢo Paulo, Brasilien
Ai Weiwei. D'ailleurs c'est toujours les autres, MusÃĐe Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne, Schweiz
On Porcelain, Sakip Sabanci Museum, Istanbul, Turkey
Maybe, Maybe Not, Israel Museum, Jerusalem, Israel
Ai Weiwei: Soleil Levant, Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen, DÃĪnemark2016 Schwimmwesten-Installation (Life Jacket Installation), Konzerthaus Gendarmenmarkt in Berlin, Deutschland
Ai Weiwei, translocation â transformation, 21er Haus, Wien, Ãsterreich2015 Ai Weiwei, Royal Academy of Arts, London, UK 2014 Evidence, Martin-Gropius-Bau, Berlin, Deutschland
According to What?, PÃĐrez Art Museum Miami, USA2012 Ai Weiwei â Interlacing, Kunsthaus Graz, Graz, Ãsterreich 2011 Circle of Animals / Zodiac Heads: Gold Series, Somerset House, London, UK
Dropping the UM (Ceramic Works, 5000 BC-AD 2010), Victoria & Albert Museum, London, UK
Ai Weiwei in New York: Fotografien 1983-1993, Martin Gropius Bau, Berlin, Deutschland
Ai Weiwei Absent, Taipei Fine Art Museum, Taipei, Taiwan2010 So Sorry, Haus der Kunst in MÞnchen, Deutschland
Ai Weiwei â Sunflower Seeds 2010, Tate Modern, London, UK2009 Ai Weiwei â ACCORDING TO WHAT ?, MORI ART MUSEUM, Tokio, Japan 2008 Under Construction, Sherman Contemporary Art Foundation, Campbelltown Arts Center, Sydney, Australien
Go China: Ai Weiwei, Groningen Museum, Groningen, Deutschland2004 Kunsthalle Bern, Bern, Schweiz
Caermersklooster - Provinciaal Cenrtrum voor Kunst en Cultuur, Ghent, Belgien1988 Old Shoes - Safe Sex, Art Waves Gallery, New York, USA 1982 Asian Foundation, San Francisco, USA
(Auswahl) Gruppenausstellungen
2021 Legacies of Exchange: Chinese Contemporary Art from the Yuz Foundation, Resnick Pavilion, LACMA, Los Angeles, USA
Lovely Creatures, Ludwig Forum, Aachen, Deutschland2020 Curators' selection. Summer Exhibition 2020, Royal Academy, London, UK
Facing the Collector. The Sigg Collection of Contemporary Art from China, Castello di Rivoli Museum of Contemporary Art, Turin, Italien2018 21st Biennale of Sydney, Sydney, Australien 2017 Extra Bodies â The Use of the ÂŦOther BodyÂŧ in Contemporary Art, Migros Museum fÞr Gegenwartskunst, Zurich
Art and China after 1989: Theater of the World, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Yokohama Triennale 2017 - Islands, Constellations & Galapagos, Various venues, Yokohama, Japan
Hansel & Gretel: Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Ai Weiwei, Park Avenue Armory, New York, USA2014 Genius Loci - Spirit of Place, 14th Venedig Biennale of Architecture, Venedig, Italien 2013 German Pavillon, 55th Venedig Biennale, Venedig, Italien 2011 MMK 1991-2011: 20 Jahre Gegenwart, Museum fÞr Moderne Kunst, Frankfurt am Main, Deutschland 2010 29th SÃĢo Paulo Biennial, SÃĢo Paulo, Brasilien 2008 Liverpool Biennial International 08: Made Up, Tate Liverpool, Liverpool, UK 2007 documenta 12, Kassel, Deutschland
We are the future, 2nd Moskow Biennial of Contemporary Art, Art Centre Winzavod, Moskau2006 Mahjong â Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg, Kunsthalle Hamburg, Hamburg (Kunstmuseum Bern, Bern; Museum der Moderne, Salzburg, 2008; University of California, Berkeley Art Museum & Pacific Film Archive, Berkeley, 2008; The Peabody Essex Museum, Salem, 2008)
Zones of Contact, 15th Biennial of Sydney, Sydney, Australien
Territorial. Ai Weiwei und Serge Spitzer, Museum fÞr Moderne Kunst, Frankfurt/Main, Deutschland
Busan Biennial 2006, Busan Museum of Modern Art, Busan, SÞdkorea2005 The 2nd Guangzhou Triennial, Guangdong Museum of Art, Guangzhou, China
1st Monpellier Biennial of Chinese Contemporary Art, Montpellier, Frankreich2004 The 9th International Architecture Exhibition, The Venedig Biennial, Venedig, Italien 1996 Begegnung mit China, Ludwig Forum fÞr Internationale Kunst, Aachen, Deutschland 1993 Chinese Contemporary Art â The Stars 15 Years, Tokyo Gallery, Tokyo, Japan 1987 The Star at Harvard: Chinese Dissident Art, Fairbank Center for East Asian Research, Harvard University, Cambridge, USA 1979 The first Star Exhibition, outside the National Art Museum of China, Beijing, China (Auswahl)
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