Beatrice Hug führt uns mit ihren Arbeiten in die Welt der Träume. Fantasien werden durch ihre Bilder sinnlich erfahrbar. Die Fotografin, die auch Malerei studiert hat, begreift Farbe als Energie. Als Ausdruck einer Emotion. „View on Colour“ ist also nicht irgendein Blick in das bunte Universum einer Künstlerin. Es ist der Blick auf etwas vollkommen Neues. Auch in „Lumières Vives“ zeigt Hug eindringlich, wie Farben durch Licht aufleben.
Hug kreiert lichtdurchlässige Motive, in denen die Sonne bestimmte Farben zum Strahlen bringt. Ihre Fotografien zeigen farbintensive Ausschnitte dieser Kompositionen, die den Betrachter auf ungewöhnliche Weise berühren. Beatrice Hug weiß, welche Farben besonders starke Gefühle und Energien in uns auslösen. Mit ihren farbintensiven Werken bringt sie uns dazu, uns treiben zu lassen und unseren Emotionen und Erinnerungen nachzuspüren.
"Die Energie der Farben ist meine große Leidenschaft."
Beatrice Hug
ÜBER DIE KÜNSTLERIN
Geboren wurde Beatrice Hug 1961 im äußersten Süden der Republik, in Singen. Durch die Nähe zum Dreiländereck wurde ihr die Liebe zu Frankreich quasi in die Wiege gelegt. Nach dem Studium der Malerei und Fotografie in Aachen, hat sie einige Jahre später in Paris ihre neue Heimat gefunden. Noch heute lebt sie als freie Künstlerin in Frankreichs Hauptstadt.
ARBEITSWEISE
Die abstrakten Fotografien von Beatrice Hug haben einen ganz realen Ursprung. Es sind farbige Gläser und kolorierte Flüssigkeiten arrangiert als Stillleben im Raum. Als Installationen mit labyrinthischen und lichtdurchlässigen Strukturen. Mit ihrer Mittelformatkamera Pentax 6x7 fängt die Künstlerin die Lichtspiele und besonders spannenden Farbvibrationen ein, die durch einfallende Sonnenstrahlen entstehen. Mit der geringen Tiefenschärfe und variierenden Belichtungen schafft sie Bilder, die an abstrakte und expressionistische Malereien erinnern.
Vita
1961
geboren in Singen
1981-1985
Studium an der FH Aachen (Malerei, Photographie und Illustration)
1985
Diplom in Graphik-Design
1985-1991
Redaktionsmitglied Vogue Deutsch und Elle
1992-2005
Paris – freie Art-Direktion im Bereich Konzept und Realisation von Fotoproduktionen für internationale Modezeitschriften
Ausstellungen
Einzelausstellungen
2018
LUMAS, Paris, Frankreich
2018
ATEM, STUDIO 5.1, Paris, Frankreich
2017
Galerie DNR, REFLEXIONS, L'Isle-sur-la-Sorgue, Frankreich
2017
REFLEXION ROOM, Studio 5.1, Paris, Frankreich
2015
ARTCURIAL, vente privée, librairie Artcurial, Paris, Frankreich
2010
Beatrice Hug, 7,24 x 0,26 Pier Giuseppe Moroni Gallery Mailand, Italien
2010
BEATRICE HUG PHOTOGRAPHIES, OVDM, Paris, Frankreich
2009
Color Unlimited – Fotografien von Beatrice Hug, Kunstforum Büsingen, Schweiz
2006
Abstractions, Galerie Univer Paris, Frankreich
2006
Lumieres Vives, Connoisseur's Gallery Paris, Frankreich
2005
Reflets, Espace 43 Paris, Frankreich
2004
Urban, Atelier Galerie Le5 Paris, Frankreich
2004
Beatrice Hug - Photographie, L’Aiguillage Galerie Paris, Frankreich
2004
Colour Light, Espace J&J Paris, Frankreich
2003
Elementar, Studio Zero Paris, Frankreich
Gruppenausstellungen
2013
27. Große Kunstausstellung, Förderkreis Kunst & Kultur Hilzingen, Deutschland
2013
Aachens heiße Quellen und die Künstler, Kulturwerk Aachen, Deutschland
2006
Fragments de Nature, Galerie Univer Paris, Frankreich
2006
Color Summer, Young Gallery Brüssel, Belgien
2005
Parfum, Atelier Galerie Le 5 Paris, Frankreich
2003
18. Große Kunstausstellung 2003 Hilzingen, Deutschland
2002
Moemoea, Atelier Galerie Le5 Paris, Frankreich
Interview
INTERVIEW MIT BEATRICE HUG: PURE EMOTION
Es freut mich sehr, dass wir uns hier in Arles zu dem wunderbaren Fotofestival treffen konnten und wir die Gelegenheit nutzen, uns ein wenig über Deine Arbeit auszutauschen. Du hast mit 13 Jahren Deine erste Kamera bekommen. Wusstest Du, dass das Deinen Weg als Künstlerin vorzeichnen wird?
Ich habe schon früh geahnt, dass die Kunst sehr wichtig für mich sein wird.
Studiert hast Du Fotografie, Malerei und Illustration. Wie hat sich Deine Arbeit mit Schwerpunkt Fotografie entwickelt?
Ich habe zehn Jahre gemalt und immer gleichzeitig fotografiert. Es war eine Bewusstwerdung, was ich sehe, warum ich das schön finde und was mich daran interessiert, um in meiner malerischen Arbeit mit diesen Erfahrungen gezielter in die Richtung zu gehen, die meiner Vision entspricht.
Und dann hast Du den Pfad der Malerei komplett verlassen.
Ja. Das lag zum einen daran, dass meine Fotografie meinen abstrakten Gemälden immer ähnlicher wurde. Zum anderen gefiel es mir sehr an der Fotografie, dass sie ein Teil der Realität bleibt. Ich verändere das Foto nicht. Es ist keine Malerei auf Photoshop, kein reines Produkt meiner Fantasie. Ich fotografiere einen Aspekt der Realität, die dadurch, dass sie auf diese Weise betrachtet wird, mir ihre Magie enthüllt. Diese Magie versuche ich dann umzusetzen.
Das Besondere an deinen Arbeiten ist, dass der Betrachter diese Magie bemerkt. Was ist der Hintergrund dieser Emotionen? Ist es eine persönliche Emotion oder ist es das Vermissen dieser in der Kunst oder der Gesellschaft, das Entäußern, das Darstellen von Emotionen, dass Du versuchst in Deiner Arbeit umzusetzen?
Es ist sehr wichtig für mich, dass Kommunikation über Emotionen stattfinden kann. In unserer heutigen Zeit ist das Mentale sehr wichtig in der Kunst und in der Gesellschaft. Ich möchte den emotionellen Part durch meine Arbeit intensivieren. Oft entsteht die Idee zu einer Komposition in einem Moment, der mich berührt: Es kann ein Gedicht, eine Musik, eine Landschaft oder ein emotionaler Moment zwischen Menschen sein. Ich sehe dann das Wesen dieses Moments. Ich spüre es und es setzt sich quasi in mir als Vision zu einer Farbkomposition um. Mein Bild ist die Übersetzung dieses Moments in Farbe und Licht. Wer dieses abstrakte Farb-Licht-Bild anschaut, wird diese Farben und diese Komposition mit seinen eigenen Emotionen verknüpfen können.
Das heißt also, dass Du schon eine ganz klare Vorstellung hast?
Zuerst entsteht eine Farbkomposition in meinem Kopf. Im Fall des Werkes „FIRE“ wurde sie ausgelöst beim Hören von Musik. In meiner Vorstellung haben sich Farben entwickelt, die den Rhythmus, das Temperament und die emotionelle Kraft der Komposition widerspiegeln. Eingebettet in samtenes Schwarz, strahlendes Gelb, Orange, Rot und Goldtöne, die für mich völlig kohärent mit der Musik sind. Über meine Installation mit Glasgefäßen und farbigen, transparenten Flüssigkeiten übersetze ich die Emotion, die beim Hören entsteht, in eine abstrakte, fotografische Farbkomposition. Wie Du weißt, arbeite ich mit Tageslicht – mit der aufgehenden oder untergehenden Sonne. Da die Sonne wandert, ist es nun so, dass die Installation zwar ein klares Ziel hat, dass aber erst der Prozess in der Arbeit zur detaillierten Umsetzung der Vision einer Komposition führt. Ich fotografiere Farbe und Licht, die durch die Installation transportiert werden, nicht die Objekte selbst. So entwickelt sich dann das Bild, das ich als wesentliche Übersetzung dieser musikalischen Komposition gesehen habe, aus der „FIRE“ entstanden ist.
Hat für Dich eine Farbe automatisch eine bestimmte Stimmung oder kann sie im Prinzip jede Stimmung transportieren? Ist Blau z.B. obligatorisch kühl und Rot automatisch warm oder ist alles innerhalb der Farbe und damit natürlich innerhalb der Komposition offen und frei?
Es ist offen. Allerdings war es mir jahrelang praktisch unmöglich, Blau in meine Arbeiten zu integrieren. Ich habe es einfach nicht geschafft, das Blau zu finden, das dem entsprach, das ich in der Vision hatte. Bis ich „Waves“ von Virginia Woolf gelesen habe. In diesem Moment habe ich Blau verstanden. Warum? Vielleicht die starke Emotion beim Lesen. Ich habe auf einmal gewusst, mein Blau muss warm sein, mein Blau muss so stark sein wie Rot.
Im Gegensatz zu vielen anderen blau-dominierten Werken, die zumeist einen eher kühlen Charakter haben, enthalten Deine Blautöne eine gewisse Wärme, fangen das Licht ein.
Das hängt meiner Meinung nach auch mit den Bewegungen und der Tiefe in meinen Bildern zusammen. Es ist nicht nur Farbe, es sind keine reinen Flächen. Es wird sehr viel Dreidimensionalität, eine Form von Bewegung eingefangen.
Ich möchte nicht von Vorbild sprechen, aber gibt es einen Künstler, der – so wie Du – rein über die Emotionen, also die Vergegenständlichung von Emotionen arbeitet?
Ja, Mark Rothko.
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