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Ãber K-narfHATARAKIMONO â das Wort ist eine Bekundung von Respekt in der japanischen Kultur. Es beschreibt eine hart arbeitende Person und wÞrdigt die Aufopferung fÞr die Arbeit. Dabei ist es nicht auf prestigetrÃĪchtige oder erfolgreiche Arbeit…HINTERGRUNDINFORMATIONEN
HATARAKIMONO â das Wort ist eine Bekundung von Respekt in der japanischen Kultur. Es beschreibt eine hart arbeitende Person und wÞrdigt die Aufopferung fÞr die Arbeit. Dabei ist es nicht auf prestigetrÃĪchtige oder erfolgreiche Arbeit beschrÃĪnkt, vielmehr umschlieÃt es alle Berufsgruppen â auch diejenigen, die nie im Rampenlicht stehen. Es ist der Respekt vor den vielen Arbeitern, die unseren Alltag ermÃķglichen. Vor den BÃĪckern, Flughafenmechanikern und GÃĪrtnern. Im gleichnamigen Projekt verwandelt der franzÃķsische KÞnstler K-NARF das Konzept von HATARAKIMONO in eine beeindruckende Serie. Er hat alltÃĪgliche Arbeiter in Japan mit der Kamera festgehalten â direkt auf der StraÃe, in ihrer Arbeitskleidung. DafÞr hat er einen transportablen Hintergrund benutzt, um allen Aufnahmen eine gleichmÃĪÃige Struktur zu geben. Er positionierte die Busfahrer, die Souvenir-Shop-VerkÃĪufer und die Udon-KÃķche auf einem kleinen Podest vor grauem Hintergrund. Das Ergebnis ist beeindruckend: mit den Mitteln seiner Kunst hat K-NARF den Arbeitern ein facettenreiches Denkmal errichtet.
Damit schlieÃen die KÞnstler direkt an die Arbeiten von berÞhmten Fotografen wie Felix Thiollier, August Sander und Irving Penn an. Im spÃĪten 20. Jahrhundert hatte Thiollier Arbeiten in der franzÃķsischen Provinz fotografiert. Sander hatte in den 1920ern mit seiner Serie âMenschen des 20. Jahrhundertsâ fÞr groÃes Aufsehen gesorgt, da er gewÃķhnliche Personen â z.B. Bauern, KÃķchen und Maurern â in alltÃĪglichen Situationen und in Arbeitskleidung festhielt. Und Penn portrÃĪtierte gewÃķhnliche Menschen, die eigentlich niemand fotografieren wollte, da sie zu ordinÃĪr und unscheinbar waren, und verwandelte sie in atemberaubende Modelle und unvergessliche Zeitzeugen. Und heute, da die meisten Menschen sich gern vor der Kamera in Szene setzen, stemmen sich K-NARF & SHOKO gegen den aktuellen Trend und zeigen die traditionellen Arbeiter Japans in ihren alltÃĪglichen Outfits, ohne Verkleidung und Makeup. Es gibt bei ihnen keinen Filter, der Falten im Gesicht oder im Anzug glÃĪttet. Sie halten die Arbeiter in einem anspruchsvollen und zugleich nÞchternen Stil fest â und erweist ihnen auf diese Weise Respekt. Die entstandenen Kunstwerke halten einen wichtigen Aspekt der japanischen Kultur fest, der selten hervorgehoben wird: sie sind eine Verbeugung vor dem Fleià und der Leistung der Arbeiter. Zugleich bewahren sie diesen Aspekt der Kultur, bevor er aus unserer modernen Gesellschaft verschwindet.
K-NARF & SHOKO haben mit dem Projekt eine Verwandlung angestrebt. Ihr Ziel war es, das GewÃķhnliche in ein âauÃergewÃķhnliches visuelles Archiv fÞr die Zukunftâzu transformieren. Denn besonders in Japan, wo rasante technische Entwicklungen und der zunehmende Einsatz von Maschinen die LebensumstÃĪnde der Menschen bestÃĪndig verÃĪndern, kÃķnnen diese traditionellen Berufe bald der Vergangenheit angehÃķren. Das KÞnstlerduo hat das Projekt als eine Art visuelle Zeitkapsel konzipiert, das Þber die Jahre an Bedeutung gewinnen wird. Sie haben bereits die zukÞnftige Ausstellung in einer Reihe internationaler Museen fÞr das Jahr 2042 in die Wege geleitet. Dabei haben sich K-NARF & SHOKO verschiedener historischer Vorbilder bedient, die es ihnen ermÃķglichten, ein einzigartiges Projekt umzusetzen, in dem sich sowohl Elemente der japanischen als auch der europÃĪischen Kultur wiederfinden.
Bei der Wahl fÞr das ungewÃķhnliche Format des Projektes lieà sich der KÞnstler von einer alten Tradition der Fotokunst inspirieren. Die PortrÃĪts der Arbeiter erinnern an die Carte de Visite, die in den 1860ern sehr populÃĪr war und der neuen Technik der Fotografie damals zum Durchbruch verhalf. Das Visitformat stellte die Personen in kleinen, handlichen PortrÃĪtaufnahmen dar, damit sie sich ausweisen konnten. SpÃĪter entstanden daraus die Ausweisbilder und auch â heute besonders gern in Hollywood Filmen verwendet â die polizeilichen TÃĪterfotos. In HATARAKIMONO erfÃĪhrt das einheitliche Format des PortrÃĪts eine Erneuerung, es wird wie damals zum nÞchternen Festhalten und Identifizieren verwendet, zugleich aber in ein unverwechselbares Zeitzeugnis verwandelt, das nicht den Einzelnen festhÃĪlt, sondern eine ganze Gruppe an Personen. HATARAKIMONO ist somit die Carte de Visite der japanischen Arbeiter. Jedoch verstaut man sie nicht in der Brieftasche, sondern hÃĪngt sie in edler Rahmung an die Wand und betrachtet sie mit groÃen Augen.
Ãber den KÞnstler
K-NARF wurde 1970 in Saint-Etienne, Frankreich, geboren und lebt heute in Tokyo. Er bezeichnet sich selbst als einen KÞnstler, der vorgibt Fotograf zu sein. Die Kunst und das Handwerk der Fotografie erlernte er in Eigenregie â als 15jÃĪhriger Junge installierte er im Bad seiner Eltern eine Dunkelkammer, um erste Schwarz-WeiÃ-Fotografien zu entwickeln. 1996, nachdem er eine der ersten Digitalkameras erworben hatte, begann er einen neuen Ansatz in der Fotografie, bei dem er aufkommende Technologien mit manuellen Verarbeitungstechniken verband. Seine erste Ausstellung hatte er 2001 in Tokio, und 2005 verÃķffentlichte der Hongkonger Verlag IdN das Buch NEO-PHOTO, das seinem Werk gewidmet ist. SpÃĪter erfand K-NARF PHOTOGRAFFITI, eine zeitgenÃķssische Art der StraÃenfotografie, die ihn zur Entwicklung seiner einzigartigen Tape-o-Graphy-Technik fÞhrte, die auch fÞr das HATARAKIMONO-PROJEKT verwendet wurde. Es handelt sich dabei um das manuelle Aufbringen von durchsichtigen Klebestreifen auf GiclÃĐe-Drucken, um die Einzigartigkeit der handbearbeiteten Fotografie zu erhalten. Es verleiht ihnen eine einzigartige OberflÃĪchenstruktur und ein auÃergewÃķhnliches Aussehen. K-NARF traf SHOKO 2014 in Tokio, 2016 begann die Zusammenarbeit am HATARAKIMONO-PROJEKT. Es wurde erstmals 2018 auf dem Kyotographie International Photography Festival prÃĪsentiert.
VITA
1970 geboren in Saint-Etienne, Frankreich 2001 Umzug nach Tokio, erste Ausstellung in Japan bei SPUTNIK-IDÃE in Tokio 2006 eingeladen, eines der 40 ersten Mitglieder des prestigetrÃĪchtigen "HP Influencers program" zu werden. (Er ist das jÞngste Mitglied an der Seite von MAGNUM-Fotografen und anderen etablierten Fotografen wie Joel Meyerowitz) 2007 Einzelausstellung beim internationalen Fotofestival Rencontres d'Arles 2008 erfindet PHOTOGRAFFITI als einen neuen Ansatz der StraÃenfotografie und beginnt damit, sie in den StraÃen von Tokio, Paris, Mailand, Rom, NYC zu platzieren 2010 beginnt er mit der Herstellung seines ersten groÃformatigen TAPE-O-GRAPHS 2011 erste Ausstellung in den USA, CLIC Gallery NYC 2014 sein Atelier nach Tokio zurÞckverlegt und trifft SHOKO 2016 Beginn des HATARAKIMONO Projekt in Zusammenarbeit mit der KÞnstlerin Shoko Yamaguchi 2018 Buch des HATARAKIMONO-PROJEKTES, das gemeinsam mit DILECTA Editions, Paris, herausgegeben wird 2019 begann das "PLASTÃONTOLOGIE-PROJEKT" in Zusammenarbeit mit der TARA OCEAN FOUNDATION (AgnÃĻs b) 2020 K-NARF & SHOKO verlegten ihr Studio von Tokio nach Kyoto