Corinne Wasmuht - Bilder, Werke und Fotografie

Corinne Wasmuht

Hintergrundinformationen zu Corinne Wasmuht

Einführung

Je schnelllebiger, disparater und flüchtiger die Gegenwart, desto akribischer, sorgfältiger und komplexer erweisen sich Corinne Wasmuhts großformatige Bildwerke. Schon im Studium an der Düsseldorfer Akademie sammelte die 1964 in Dortmund geborene Künstlerin und Biennale-Teilnehmerin von 2011unzähliges Bildmaterial unterschiedlicher Provenienz, um es zu agilen Collagen zu kompilieren. Ihre unruhige, flirrende und von etlichen Transparenzen und Überdeckungen durchzogene Bildsprache beruht dabei auf einem äußerst langwierigen Entstehungsprozess mit voraufgehendem Studium des jeweiligen Themas. In unzähligen Schichten, Durchgängen und Farbaufträgen entstehen ihre Werke auf hölzernem Untergrund.

Im besten Sinne kann man die renommierte und vielfach ausgestellte Künstlerin als eine geflissentliche Chronistin moderner Alltagswelten bezeichnen. Egal ob Architektur, Urbanität oder digitale Welt, in ihren mit Öl auf Holz ausgeführten Werken spiegelt sie den rasanten Takt der Modere und setzt ihm als wirksames Gegenmittel ihre akribische Sorgfalt bei der manuellen Erarbeitung des Bildes entgegen. Die unzähligen Elemente und motivischen Bildpartikel entwickelt sie zunächst modellhaft mit Hilfe digitaler Fotografien am Computer. Erst dann beginnt der langwierige und komplexe Malprozess mit Farbe auf Holz im Berliner Atelier.

Die Bilder überfluten die Betrachtenden mit Informationen, Farben und Details. Durch den vibrierenden Rhythmus der aufscheinenden und sich überdeckenden Szenenausschnitte wird das Auge schier überfordert. Fläche und räumliche Tiefe sind kaum zu unterscheiden, das motivische Gesamtthema ist fragmentarisch angelegt und wird bewusst nicht-hierarchisch organisiert. Alles im Bild folgt einem Ideal der Gleichzeitigkeit und dem Prinzip der Überdeckungstransparenz. So kontert die zeitaufwendige Genauigkeit bei der Erstellung der Bilder die dargestellten Sujets der modernen Schnelllebigkeit.

Stephan Reisner

Auszeichnungen

1994ars viva-Preis
2008 Heitland Foundation
2011

Oberrheinischer Kunstpreis Offenburg

August Macke Preis des Hochsauerlandkreises

2014Käthe-Kollwitz-Preis

Ausstellungen

2017Kunstmuseum Stuttgart

2016SCAD Museum of Art, Savannah, Georgia
2015Friedrich Petzel Gallery, New York
2014Kunsthalle Kiel, Germany
2011Kunstraum Innsbruck, Austria
2010Kunsthalle Nurnberg
2008Friedrich Petzel Gallery, New York
2005Vanishing Point, Wexner Center for the Arts, Ohio
2004

Wandbild, Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin

Contemporary Art from Germany, Europäische Zentralbank, Frankfurt

2003

Kunsthalle Baden-Baden, Baden-Baden

Aus dem Archiv, Kunstverein Hamburg, Hamburg