Einrichten im Japandi-Stil

Der gekonnte Mix aus japanischer und skandinavischer Ästhetik

Suchst du Inspiration, wie du dich minimalistisch, aber trotzdem wohnlich einrichten kannst?
Dann ist der sogenannte Japandi-Trend genau das Richtige für dich! Erfahre im Artikel, was den Japandi-Stil ausmacht und wie du ihn mit Kunstwerken, Möbeln und Deko umsetzen kannst.

Was ist Japandi?

Der Begriff Japandi  ist ein Kunstwort und setzt sich aus den Worten Japanisch und Skandi(navisch) zusammen. Und das beschreibt den Trend gut: Ein gekonnter Mix aus japanischer und skandinavischer  Einfachheit, der Wert auf natürliche Materialien legt. Das Ganze wird gepaart mit einer gewissen Raffinesse und Eleganz, die so typisch für zurückhaltendes japanisches Design ist. Lichtdurchflutete Wohnungen und ein bewusster Umgang mit dem Raum werden dabei angestrebt. Die Philosophien des skandinavischen hygge treffen auf Zen und Wabi Sabi !

Merkmale des Japandi-Stils

Worauf kommt es bei dem Wohnstil an? 

  • Minimalistische Ästhetik : einfache und reduzierte Designs
  • Vermeidung von Überflüssigem, jedoch ohne die Strenge eines strikten Minimalismus
  • Nachhaltigkeit und Langlebigkeit sollten ausschlaggebend bei der Auswahl der Einrichtung sein
  • Für Textilien und Möbel werden vor allem natürliche Materialien wie Holz, Bambus, Leinen und Baumwolle verwendet
  • Der Mix und das Layering von Texturen und Materialien trägt zur Gemütlichkeit bei 
  • Erdtöne: Die Farbpalette des Japandi-Stils besteht vornehmlich aus erdigen und neutralen Farben und Naturtönen wie Beige, Grau, Weiß, Brauntönen und Grün.
  • Schwarz wird gerne als Akzentfarbe verwendet
  • Kontraste und Akzente werden gezielt eingesetzt. Schwarzes Steingut vor einer sandfarbenen Wand im Wechsel mit Naturtönen z.B.
  • Funktionalität: Möbelstücke sind oft minimalistisch und multifunktional
  • Unverstellte Fenster, die viel natürliches Licht hereinlassen
  • Offene Raumplanung
  • Klare Linien und Symmetrie beim Arrangieren der Einrichtung verweisen auf das japanische Element des Japandi 
  • Abgerundete Formen in Möbeln betonen die Natürlichkeit und Behaglichkeit von skandinavischem Design
  • Handwerkskunst: handgefertigte und handbemalte Gegenstände verleihen der Einrichtung eine persönliche Note
  • Das Imperfekte, Gewachsene: Wabi Sabi, hat seinen berechtigten Platz
Ein helles Wohnzimmer im Japandi-Stil, via Pexels

Welche Einrichtungs-gegenstände sind ein Must-Have für Japandi?

Erstaunlicherweise haben skandinavisches und japanisches Design eine große Schnittmenge: einfache Möbel und Gegenstände, die sowohl ästhetisch reizvoll sind, als auch funktional und zweckmäßig. Durchdachte Raumkonzepte, ein paar Akzentfarben und die Betonung von natürlichem Licht sind beiden Wohnstilen gemein.

Alle Naturmaterialien sind dabei für eine behagliche Einrichtung willkommen: Holz, Stein, Leinen, Jute, Bambus, Wolle…

Anbei haben wir ein paar Klassiker zusammengestellt, die viele Japandi-Einrichtungen aufgreifen:

  1. Ein Futonbett oder eine bodennahe Matratze sind minimalistische Alternativen zu einem westlichen Bett.

  2. Shoji- oder Fusuma-Schiebetüren sind Grundpfeiler der traditionellen japanischen Einrichtung. Sie sind aus Papier oder dünnem Holz gefertigt und lassen viel Licht durch, um eine helle und luftige Atmosphäre zu schaffen. Einen ähnlichen Effekt kannst du auch mit Raumtrennern erreichen. Luftige Modelle mit hellem Holz teilen Räume flexibel ein.

  3. Tatami-Matten oder große Sisalteppiche tragen zu einer entspannten Atmosphäre bei und laden zum Barfußlaufen ein. 

  4. Deko-Objekte, die aus natürlichen Materialien hergestellt wurden, wie Holz, Stein oder Keramik, sind perfekt, um das Wabi-Sabi-Konzept in den Japandi-Stil zu integrieren.

  5. Kissen und Poufs: Kissen und Poufs können dazu beitragen, eine gemütliche Atmosphäre in einem minimalistischen Raum zu schaffen. 

  6. Beleuchtung: Die Beleuchtung im Japandi-Stil sollte warm, gedämpft und indirekt sein. Papierlaternen, Bambus-Lampenschirme oder einfache Steh- und Tischlampen aus Holz bieten sich dabei an.

  7. Wandkunst: Eine minimalistische Wandkunst, wie japanische Drucke oder Kalligraphie, kann dazu beitragen, die Ästhetik des Japandi-Stils zu unterstreichen. Eine Wandcollage aus natürlichen Materialien, wie Zweigen oder Steinen, kann auch eine schöne Ergänzung sein.

Einfachheit, Zweckmäßigkeit, Natürlichkeit und die Umarmung des Imperfekten…

…machen auch aus minimalistischen Einrichtungskonzepten Orte zum Wohlfühlen für den täglichen Gebrauch.

Letztendlich kommt es weniger auf die strikte Einhaltung von Designregeln und die Anschaffung bestimmter Möbelstücke an.

Orientiere dich vielmehr an Prinzipien, die ein Gefühl für einen entspannten, aufgeräumten und harmonischen Raum geben.

 

Skandinavisch-japanische Teezeremonie, via Unsplash

Welche Kunst eignet sich für eine Einrichtung im Japandi-Stil?

Nachdem die Grundprinzipien der Einrichtung geklärt sind, schauen wir uns Dekoration und Kunst genauer an. Sie runden nicht nur die Einrichtung ab, sondern können sie auf ein ganz neues Niveau heben. Wie immer gilt: weniger ist mehr! Im Zweifelsfall lieber funktionale Dekoration wie Vasen oder Schalen verwenden oder gar etwas weglassen. 

  • Japanische Drucke und japanische Kunst eignen sich hervorragend für kahle Wände: Ukiyo-e oder Holzschnitte sind ein wichtiger Teil der japanischen Kunstgeschichte und passen perfekt zum Japandi-Stil. Die klaren Linien und reduzierten Farben passen gut zu jedem minimalistischen Design.
  • Kalligraphie: Kalligraphie ist eine Kunstform, die im japanischen und chinesischen Kulturkreis sehr geschätzt wird. In einer Einrichtung im Japandi-Stil kann eine Kalligraphie als zentrales Kunstwerk an der Wand aufgehängt werden und eine ruhige, meditative Atmosphäre schaffen.
  • Keramik und Steingut: Keramik ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kunst und Handwerkskunst. Eine einfache, aber elegante Keramikvase oder -schale kann eine schöne Ergänzung zu einer Einrichtung im Japandi-Stil sein. Wichtig dabei: Es muss nicht allzu perfekt sein. In der Philosophie des Wabi Sabi liegt die Schönheit in Unvollkommenheit. Abgeschlagene Ecken, raue Oberflächen und unregelmäßige organische Formen verleihen Charakter.
  • Naturbilder:  Gemälde oder Fotografien von Bäumen, Bergen oder Wasserfällen können die natürliche Ästhetik des Japandi-Stils unterstreichen. Achte auch hier auf eine reduzierte Farbpalette.
  • Skulpturen und Designobjekte: Dreidimensionale Objekte, insbesondere aus Holz oder Stein, verleihen einer Einrichtung Intension und geben ein Gefühl für Räumlichkeit.
  • Pflanzen und Blumen: Bringe die Natur in dein Zuhause! Zweige, einzelne große Blätter von Monstera oder Palmen machen sich gut als Solokünstler in großen Vasen. Aber ob du nun mit Bonsais, Orchideen oder einheimische Pflanzen dekorieren willst, auf die zurückhaltende Zusammenstellung kommt es an! Für das Raumklima ist jede Pflanze eine wahre Bereicherung.

Hast du jetzt auch Lust bekommen, Ost und West in deiner Einrichtung zu vereinen? Dann nichts wie ran! Bei diesem Trend kannst du dir sicher sein, dass er bleibt. Skandinavisches Design und japanische Einrichtungsprinzipien sind zeitlos und langlebig!

Kunst, die zum Japandi-Stil passt