Minimalismus und Minimal Art

Minimalismus ist nach wie vor eine gefragte Ästhetik und äußert sich in vielen Bereichen des Designs und der Kunst. Less is more! Erfahre, woher diese Kunstrichtung stammt und was die Hauptmerkmale dieses Stils sind!


Inhalt – Minimalismus und Minimal Art


Merkmale des Minimalismus

Minimalismus Bilder

Minimalismus ist ein Trendbegriff. Egal, ob bei der Wohnungseinrichtung oder ganzheitlich betrachtet als Lebensphilosophie, der Minimalismus verspricht eine Vereinfachung und Entschleunigung des Lebens. Doch wusstest du, dass der Begriff Minimal Art oder Minimalismus auf eine einzige Ausstellung im Jahr 1966 zurückgeht? Der damalige Kurator Kynaston McShine organisierte die Ausstellung Primary Structures: Younger American and British Sculptors im Jewish Musuem in New York. Zu sehen waren vor allem Skulpturen, die durch ihre reduzierte Formensprache auffielen. Doch bereits in den 1950er Jahren schuf Frank Stella mit seinen Black Paintings Minimalistische Malerei. Selbst bezeichneten sich die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen von 1966 nicht als Minimalisten. Diese Zuschreibung geht auf die damalige Kunstkritik zurück. Auffalend ist hierbei die Entmaterialisierung, die Theoretisierung der Kunst an sich. Lucy R.Lippard oder Clement Greenberg sind zeitgenössische Kritiker, die sich mit diesen vergeistlichenden Tendenzen der Kunstströmungen auseinandersetzten. Minimalismus Bilder sind im kunsthistorischen Sinne auch die Werke des Suprematismus, die monochrome Malerei oder diekonzeptuelle Fotografie. Die hervorstechenden Merkmale, die all diese Arbeiten vereinen, können sein:

  • Ein hohes Maß an Abstraktion
  • Einfache, geometrische Grundformen in Reihung oder Wiederholung.
  • Industriell vorgefertigte Materialien wie Backsteine, Leuchtstoffröhren oder Plexiglas.
  • Die Künstler und Künstlerinnen entwarfen ihre Werke oft nur noch und führten sie nicht selbst aus.
  • Einbindung in den Kontext der Örtlichkeiten: sogenannte site specifity.
  • Keine vorgegebene Interpretation oder Lesart. Erst durch die Begegnung der Betrachtenden mit der Kunst ergibt sich eine persönliche Bedeutung.
  • Die Künstler nehmen sich zurück. Weder künstlerische Virtuosität, Biografie, illusionistische Überzeugungstaktiken, Emotionen oder Metaphern tragen zur Entschlüsselung der Werke bei.

Minimalismus Bilder

Die Minimal Art verstand sich als Gegenbewegung zum emotionalen abstrakten Expressionismus und auf die gesellschaftskritischen Pop Art Bilder. Drückt der Expressionismus immer Gefühlszustände aus, entfällt diese Lesart bei Minimal Art gänzlich. Kein Vorwissen ist nötig, um Minimal Art zu verstehen. Dieses undogmatische Kunstverständnis war revolutionär und griff bereits Elemente der Konzeptkunst auf: Ideen sind wichtiger als die Künstlerpersona oder eine virtuose Ausführung.

Berühmte Künstler des Minimalismus und Minimal Art

Die bekanntesten Namen der Primary Structures -Ausstellung waren vor allem Donald Judd, Carl Andre, Robert Morris, Judy Chicago, Tony Smith, Sol LeWitt, Dan Flavin und Anne Truitt. Nicht alle von ihnen beschäftigten sich im Verlauf ihrer Karriere ausschließlich mit Minimal Art. Manche Künstler und Künstlerinnen sollten sich in der Konzeptkunst weiter verwirklichen, Performance Art zu ihrem Medium machen oder Beiträge zur feministischen Kunst leisten. Auch entstand die Prozesskunst als Strömung durch die Weiterentwicklung von Minimal Art und Performancekunst. Durch das Festlegen von Performances oder Ähnlichem auf Video konnten Entstehungsprozesse dauerhaft sichtbar gemacht werden. In Deutschland ist der Künstler Blinky Palermo vielen Menschen ein Begriff im Zusammenhang mit Minimalismus. Er verwendete Textilien für Wandobjekte, fertigte Wandmalereien an und erschuf Metallbilder, die er mit Acrylfarbe bearbeitete. Lygia Clark und Eva Hesse sind ebenfalls zwei Künstlerinnen, die Ursprünge und Berührungspunkte mit der Minimal Art haben, aber diese erweiterten um ein interaktives oder subjektives und prozesshaftes Element. Die Anfänge des weltberühmten Bildhauers Richard Serra sind ebenso im Minimalismus auszumachen. Die Einflüsse der Minimal Art auf die moderne Kunst und viele Kunstrichtungen ist enorm. In ihrem Wandel hin zur Vergeistlichung der Kunst, dem Fokus auf die reine Idee und der Kontextualität eines Werkes, ist ihre radikale Modernität zu spüren, die viele Künstler ansprach.

Minimal Art kaufen

Bist du selbst auf der Suche nach minimalistischer Kunst für zuhause oder andere Räumlichkeiten? Oder weißt du noch nicht, wie vielfältig diese Kunstbewegung sein kann? Im folgenden stellen wir dir Künstler und Künstlerinnen vor, die sich vom Minimalismus inspirieren lassen haben. So sind Kunstwerke entstanden mit einer reduzierten Formensprache. Für skulpturale Objekte oder ein Wandbild, schau doch einfach in unserem Shop vorbei!

Skulpturen und Designobjekte

Designobjekte, die einfache Formen, geometrische Muster und industrielle Materialien verwenden, passen hervorragend in eine minimalistisch eingerichtete Umgebung. Die organisch wirkenden Wandobjekte von Oskar Zieta fungieren sowohl als Spiegel als auch als Skulptur. Trotz ihrer künstlerisch-abstrakten Formen sind die ultraleichtgewichtigen Metallobjekte mit neuster, innovativer Technik gearbeitet.

Schwarz-weiße Landschaften

Als Schwarz-Weiß-Bilder kommen minimalistische Kompositionen zu ihrer vollen Entfaltung. Die Konzentration auf wenige ausgewählte Elemente strahlt Ruhe aus und erfordert ein scharfes Auge der Künstler! Besonders Michael Levin versteht es aus wenigen Elementen treffende Portraits der japanischen Landschaft zu zaubern und verzichtet auf jegliches schmückende Beiwerk. Der Geist des Zen ist deutlich zu spüren.

Zu Wasser und zu Land

Die Naturelemente wie Wasser, Erde und Luft kommen auch puristisch, fast schon abstrakt schön zur Geltung. Ein einziger imposanter Wellenkamm, ein Salzfeld von oben oder Baumstämme im Gegenlicht: die Herausarbeitung einzelner, bewusst gewählter Elemente macht Naturbilder umso intensiver und beeindruckender. Tom Hegen fängt diese Faszination eindrucksvoll in seinen abstrakten Luftbildaufnahmen ein. Entdecke die minimalistische Schönheit der Natur!

Monochromatisch und minimalistisch

Monochrome Malerei, Ton-in-Ton-Malerei oder Farbfeldmalerei haben eine Gemeinsamkeit: Verwendung sehr weniger Farben und diese meist aus der gleichen Farbfamilie. Bereits ostasiatische Tuschmalerei ab dem 6.Jahrhundert ist eine Form der monochromen Malerei. Spätestens seit Kasimir Malewitsch und Yves Klein wurde diese Form der Bildgestaltung auf die Spitze getrieben: ein schwarzes Quadrat oder ein leuchtendes Blau dominieren das ganze Bild. Welche Farbe spricht dich an? Wähle deine Kunstdrucke oder Fotokunst doch einmal pur nach Farbton aus! Less is more!

Zeitstrahl Minimalismus

1959-60 Frank Stella erschafft eine Reihe schwarzer Gemälde, Lithografien, Drucke und Tuschezeichungen. Diese Black Series und Black Paintings stellen einen Umbruch in der amerikanischen Nachkriegskunstszene dar.
ab 1960 Auch in der Musik entsteht eine minimalistische Strömug. Minimal Music zeichnet sich u.a. durch stabile Harmoniken und repetitive Strukturen aus. Diese Einflüsse sind bis heute im Techno zu spüren.
1965 Die Ausstellung Shape and Structure in der Tibor de Nagy Gallery in New York zeigt Werke der bedeutendsten Minimalisten wie Carl Andre, Donald Judd und Robert Morris.
27.04.-12.06.1966 Im Jewish Museum in New York findet die Ausstellung Primary Structures statt. Sie gilt als Ursprungsmoment des Minimalismus als neue Kunstrichtung.
25.05.-03.08.2014 Other Primary Structures findet als Reaktion auf die Ausstellung von 1966 im Jewish Museum in New York statt und erweitert die Minimal Art um internationale Beiträge und Kunstwerke aus der Zeit von 1960-67.