Glossar der Kunstrichtungen

Auf einen Blick: Erfahre alles über Merkmale, Epochen und Stilmittel großer Kunstrichtungen!

Impressionismus

Das Malen im Freien wurden erstmals en vogue in der Mitte des 19.Jahrhunderts. Weg von der strikten Salonkunst, kündigte sich mit dem Impressionismus ein neues Kunstverständnis an. Werke des Impressionismus sind je nach Definition der sogenannten klassischen Moderne zuzuordnen. Zeitraum: ca 1860-1920.

Vertreter

  • Claude Monet
  • Pierre-Auguste Renoir
  • Edouard Manet
  • Edgar Degas
  • Camille Pissaro
  • Auguste Rodin
  • Berthe Morisot
  • Max Liebermann
  • Alfred Sisley

Merkmale

  • Der Eindruck steht im Vordergrund
  • Der Augenblick soll eingefangen werden
  • Persönliche Empfindung im Moment des Malens
  • Themen: Stadt, Naturwahrnehmung, Portraits, Lichtsituationen
  • pastos aufgetragene, flächige Malweise ohne scharfe Konturen

→ Mehr erfahren: Die Kunst des Impressionismus

Expressionismus

Im Expressionismus sollen innere Gefühlszustände nach außen sichtbar gemacht werden. Der erste Weltkrieg war eines der einschneidenden und traumatischen Erlebnisse in dieser Zeit für viele Kunstschaffende. Nicht nur in der Kunst, sondern auch der Literatur, dem Film und der Musik war der Expressionismus vertreten. Zeitliche Einordnung der gesamten Bewegung: 1905-1925.

Vertreter:

  • Ernst Ludwig Kirchner
  • Erich Heckel
  • Karl Schmidt-Rottluff
  • Otto Mueller
  • Max Pechstein
  • Franz Marc
  • Wassily Kandinsky 
  • August Macke
  • Marianne von Werefkin
  • Gabriele Münter

Merkmale:

  • Themen: Großstadt und ihre Bewohner*innen, sowie Krieg, Zerfall, Angst und Weltuntergangsszenarien
  • Deformation und Dekonstruktion
  • Betonung des Archaischen, Wilden, Hässlichen
  • Gleichzeitigkeit in der Darstellung von Ereignissen
  • Parodie und Verherrlichung des Banalen
  • In der Malerei: Pinselstrich ist expressiv, kantig, abstrahiert und holzschnittartig
  • Ungemischte Farben, leuchtende, bunte Bilder
  • Betonung auf Gefühle wie Wut, Schmerz oder Angst 

→ Mehr erfahren: Expressionismus erklärt

Surrealismus

Gesellschaftliche Bewegung in der Kunst, Musik und Literatur. Entstanden aus der Avantgarde und dem DADAismus.
Zeitliche Einordnung ca. 1920 – 1933, mit Auswirkungen bis in die zweite Hälfte 20.Jahrhundert.

Vertreter:

  • Salvador Dalí
  • René Magritte
  • Meret Oppenheim
  • Claude Cahun
  • Dora Maar
  • Max Ernst
  • Joan Miró 
  • Frida Kahlo
  • Man Ray
  • Giorgio de Chirico

Merkmale:

  • Themen: Träume, das Unbewusste, Unwirkliche und die Psyche
  • Figurative Malerei
  • Feinmalerischer Duktus, realistische Darstellung auch von Irrealem
  • Fotografie bildet ebenfalls die Wirklichkeit ab
  • Kombination mit dem Irrealen, der Traumwelt oder dem Unheimlichen lässt neue Bilder entstehen
  • Collagen

→ Mehr erfahren: Surrealismus, Kunst des Unterbewussten

 

Pop Art

Ab Mitte 1950er Jahre bis ca 1970, wird aber bis heute zitiert und fortgeführt. Reaktion auf die Wohlstandsgesellschaft und den kapitalistischen Konsum der Nachkriegszeit. Gegenbewegung zu abstrakten Strömungen wie dem abstrakten Expressionismus.

Vertreter:

  • Andy Warhol
  • Robert Rauschenberg
  • Robert Indiana
  • Roy Lichtenstein
  • Jasper Johns
  • Claes Oldenburg
  • Tom Wesselmann
  • Yayoi Kusama
  • Takashi Murakami
  • Sigmar Polke
  • James Rizzi
  • Niki de Saint Phalle 

Merkmale:

  • Leicht lesbare, vertraute, alltägliche Motive
  • Anleihen aus der Werbegrafik und dem Comic
  • flächige Malweise
  • knallige, fröhliche Farbgebung
  • Siebdruck
  • Collagen
  • Kritik an und Verherrlichung der Konsumkultur 

→ Mehr erfahren:  Pop Art , zwischen Kunst und Kommerz

Minimalismus

Beginn ab 1950er Jahre. Weniger definierte Kunstrichtung als mehr eine Arbeitsweise. Übergänge zur Konzeptkunst, Performancekunst und Prozesskunst sind fließend. Offen für Interpretation. Oft skulpturale Arbeiten.

Vertreter:

  • Donald Judd
  • Carl Andre
  • Robert Morris
  • Judy Chicago
  • Tony Smith
  • Sol LeWitt
  • Dan Flavin
  • Anne Truitt
  • Blinky Palermo
  • Richard Serra
  • Frank Stella 

Merkmale:

  • Abstraktion
  • Einfache, geometrische Grundformen in Reihung oder Wiederholung
  • Industriell vorgefertigte Materialien 
  • Konzeptionelles Arbeiten, oft nicht von den Künstler*innen selbst ausgeführt
  • Kontext der Örtlichkeiten: site specifity
  • Keine vorgegebene Lesart. Bedeutung erschließt sich durch Begegnung 
  • Verzicht auf künstlerische Virtuosität, Künstler-Biografie, illusionistische Überzeugungstaktiken, Emotionen oder Metaphern