Die Kunst des Impressionismus
Die Kunstrichtung des Impressionismus brachte meist farbenfohe, sonnendurchflutete, leicht und fröhlich wirkende Bilder hervor. Diese wichtige große Epoche gab entscheidende Impulse für alle weiteren Kunstrichtungen des 20.Jahrhunderts. Erfahre mehr über typische Merkmale, Malweisen und Bedeutung des Impressionismus für die Kunst.
Inhalt – Impressionismus:
Herkunft und Namensgebung des Impressionismus
Der Begriff Impressionismus leitet sich vom lateinischen Wort impressio ab. Dies bedeutet so viel wie Eindruck. Der Eindruck, den die Impressionisten wiedergeben, ist der einer sonnigen Landschaft, einer Stadtszene oder farbenfrohe Portraits. Diese zeigen Menschen oft in ungezwungener, natürlicher Haltung. Das Gemälde Impression – soleil levant (1872) von Claude Monet war namensgebend für diese neue Kunstrichtung in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Das Spiel mit dem Licht, der Farbe und der Auflösung starker Konturen, stellt die Modernität der Impressionismus dar. Denn nicht die genaue naturgetreue Wiedergabe ist entscheidend, sondern der hervorgerufene Eindruck einer Landschaft oder eines Objekts. Auch rückt der Eigenwert und die Offenheit in der Rezeption und Interpretation der Kunst noch stärker als bei der Realismus Kunst in den Vordergrund.
Merkmale für den Impressionismus
Wie so oft mit künstlerischen Strömungen, existierte der Impressionismus nicht ausschließlich in der Kunst. Auch die Literatur und Musik in diesem Zeitraum enthielten impressionistische Stilmerkmale. Einzelne Gedichte von Rainer Maria Rilke zum Beispiel sind als impressionistisch einzustufen, obwohl dies nicht für sein gesamtes Œuvre gelten muss. Wiederkehrende Motive der Stilrichtung in den einzelnen Disziplinen waren zum Beispiel:
- Der Eindruck steht über allem.
- Der Augenblick soll eingefangen werden.
- Die persönliche Empfindung im Moment steht im Vordergrund.
- Gängige Themen sind die Stadt, Naturwahrnehmung und Portraits.
Bekannte Künstler des Impressionismus
Die berühmtesten Werke des Impressionismus sind mit die teuersten Gemälde auf dem Kunstmarkt heutzutage. Die bekanntesten Vertreter sind unter anderem:
- Claude Monet
- Pierre-Auguste Renoir
- Edouard Manet
- Edgar Degas
- Camille Pissaro
- Auguste Rodin
- Berthe Morisot
- Max Liebermann
- Alfred Sisley
Impressionismus von modernen Künstlern
Was haben moderne Fotokünstler und Künstlerinnen noch mit den Impressionisten des Fin de Sièclein Paris zu tun? Jede Menge, wie du entdecken kannst! Denn die Motivwahl, die Fernwirkung, das Ausschnitthafte, die genaue Beobachtung des Lichts und die Farbe als wichtigstes Werkzeug, wie es die Impressionismus vorgeben, sind zeitlose Möglichkeiten, um große Kunst zu schaffen!
Impressionistische Sommerlandschaften
Die flirrenden Sommerbilder von Harald Klemm erinnern an einen Tag in Monets Garten. Oder an die Pointilistischen Landschaften von Georges Seurat. Das Spiel aus Farbe und Licht gibt eine Stimmung wieder, die uns direkt in in das Geschehen hineinzieht! Die Wärme des Lichts ist förmlich zu spüren auf diesen Bildern!
Die große Welle als Inspiration
Das Meer und die Wellen sind seit jeher ein beliebtes Motiv. Matthew Cusick versteht es, sie wieder gänzlich neu zu interpretieren ohne die kunsthistorischen Wurzeln zu vergessen. Der Einfluss des Japonismus, den man auf Impressionismus sehen kann, ist auch bei Matthew Cusick zu spüren. Katsushika Hokusais „Die große Welle von Kanagawa“ war schon für Impressionisten wie Degas, Manet und Monet eine Inspirationsquelle – genau wie für Cusick. Er bedient sich der Collagetechnik und aus alten Atlanten und Karten erschafft er neue Bildwelten.
Das fotografische Auge
Peter von Felberts Einflüsse von Claude Monet sind deutlich zu erkennen. Wo die Fotografie die Kunst von der Aufgabe befreite, wirklichkeitsgetreu abbilden zu müssen und neue Impulse gab für Bildausschnitte und Arbeiten in Serie, macht Felbert sich diese wieder zu eigen. Schaue mal ganz genau hin! Peter von Felberts Arbeiten sind gar keine Gemälde, es sind Fotografien!
Fernwirkung San Francisco bei Nacht
Die Malerin Xiau-Fong Wee ist ganz klar eine moderne Impressionistin. Statt der taghellen, pastelligen Palette der Impressionisten bedient sie sich jedoch der dunklen Töne und der Glanzpunkte. Ähnlich wie Lesser Ury im 19.Jahrhundert. In ihrer Motivwahl ist sie den Impressionisten treu: die Stadt und das hektische Leben in der Metropole stehen zentral. Menschen verschwimmen zu Punkten und Strichen, das Werk entfaltet seine Wirkung erst aus der Entfernung. Die Impression der Stadt und der Landschaft bei Tag wird zum Portrait der Großstadt bei Nacht.
Zeitstrahl Impressionismus
1872 | Claude Monets l’impression- solei levant ist namensgebend für die Kunstrichtung. |
15.04.1874 | Erste Gruppenausstellung der Impressionisten im Atelier Nadar, Paris. Teilnehmende u.a.: Paul Cézanne, Edgar Degas, Claude Monet, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley. Wurde anfangs von der zeitgenössichen Kritik verrissen. |
30.03.1876 | Zweite Ausstellung der Impressionisten in der Galerie von Paul Durand-Ruel, Paris. Die Kritik hierbei fällt wohlwollender aus. |
1880 | Auguste Renoirs berühmtes Frühstück der Ruderer entsteht. Weitere bedeutende Werke aus dieser Zeit: Der Kuss (ebenfalls 1880), Skulptur von Auguste Rodin; Kleine vierzehnjährige Tänzerin (1879-81), Skulptur von Edgar Degas; À la campagne (Après le déjeuner) / Auf dem Land (1881), von Berthe Morisot. |
05.12.1926 | Tod von Claude Monet. In den späten Jahren des erblindenden Künstlers entstehen fast schon abstrakt zu nennende Werke. Die berühmten Seerosenteiche lösen sich in wildbunte Farbkompostionen ohne erkennbaren Horizont auf. Erst der Expressionismus, beziehungsweise der Neoexpressionismus um 1950 greifen diesen Grad der Abstraktion wieder auf. |
1928 | Maurice Ravels Orchesterstück Boléro entsteht. Auch in der Musik gab es eine impressionistische Strömung. Der Komponist Claude Debussy wird dazugezählt. |
23.01.2017 | Das Museum Barberini in Potsdam eröffnet. Schwerpunkt ist die Sammlung von Impressionismus-Werken des Mäzen Hasso Plattner. |
14. Mai 2019 | Hasso Plattner ersteigert Claude Monets Heuhaufen für 110,7 Mio US Dollar. 2019 war dies Nummer 11 der teuersten Gemälde der Welt. |