David Bowie – zu Ehren des Ausnahmekünstlers

 Der 2016 verstorbene Musiker, Schauspieler und Modeikone David Bowie war einer der erfolgreichsten britischen Rockmusiker. Erfahre mehr über das Leben des Glamrock- und Popstars. Lass’ dich überraschen von interessanter Trivia und wenig bekannten Fakten im Artikel!

Inhalt – David Bowie

David Bowie, Ziggy Stardust und andere Aliens

Bowies größte Hits

David Bowies künstlerisches Erbe

David Bowie, Ziggy Stardust und andere Aliens

Am 10.Januar jährt sich der Todestag von David Bowie. Lassen wir deshalb auf das Leben des musikalischen Ausnahmetaltens zurückschauen. Am 08.01.1947 kam der Brite als David Robert Jones in Brixton, London, zur Welt und wuchs in einem Mittelklassehaushalt mit mehreren Halbgeschwistern auf. Der junge David wird als höflich, zurückhaltend und intelligent beschrieben. Seine Liebe zum Rock’n’Roll und der Musik sollten schon im Teenageralter beginnen. Vor allem Little Richard hatte es Bowie angetan.   Sein älterer Halbbruder Terry weckte die Begeisterung für Musik noch weiter und nahm David mit in Londonder Jazz und Beat Clubs. Bereits als Teenager gründete Bowie mehrere Bands, die mal mehr, mal weniger erfolgreich und langlebig waren. Im September 1965 sollte sich der Künstlername David Bowie herauskristallisieren. Der Sänger benannte sich dabei nach dem US-Westernhelden Jim Bowie. Sein erster Künstlername Davie Jones  barg Verwechslungsgefahr mit Davy Jones, dem Sänger von The Monkees. Von Anfang war das Performance-Element sehr präsent in Bowies Werk und die Arbeit mit dem Pantomimen Lindsey Kemp sollte Bowies theatralische Bühnenshows nachhaltig beeinflussen. Erste Erfolge stellten sich mit Space Oddity (1969) ein. Der Song wurde zum Soundtrack der Mondlandung –  zumindest in UK. In den USA blieb der Erfolg aus. 

Erst ab den 1970er Jahren sollte Bowie zu dem flamboyanten Rockstar werden, den wir kennen. Frauenkleider, lange Haare und androgyne Looks wurden zum Markenzeichen des bis dato relativ erfolglosen Sängers. Das Albumcover zu The Man Who Sold The World (1972) zeigt Bowie mit seinem neuen Erscheinungsbild. Auf Anraten seiner damaligen Frau Angie Barnett entwickelte Bowie eine Persona, die sich fließend im Geschlechterspektrum bewegte und mit der eigenen sexuellen Orientierung kokettierte.

1972 schließlich schlug die Stunde für die Kunstfigur Ziggy Stardust. Der Glamrock war geboren! Der Erfolg mit dem Konzeptalbum folgte auf dem Fuß. Vor allem die Jugend verehrte den sexuell ambivalenten und überlebensgroßen Alien/Rockstar. Die abstehenden feuerroten Haare und der Gebrauch von Makeup griffen schon Elemente des Punk vorweg. Ziggy Stardust erzählt die Science-Fiction-Geschichte eines Aliens, der auf die Erde kommt, um die Menschheit vor einer drohenden Katastrophe zu warnen und selbst zum Rockstar und Propheten wird.

 Doch nach nur einem Jahr voll Welterfolge für Ziggy Stardust und seiner Band The Spiders from Mars  ist Schluss. Bowie hört auf dem Höhepunkt auf. Auch aus Angst, dass die Figur Ziggy den Musiker David Bowie vollends überwältigen könnte. Der Einfluss des Konzeptalbums und der Peformancekunst von Ziggy reicht jedoch bis heute.

Bowies größte Hits

Bowie war seiner Zeit musikalisch oft weit voraus. Doch nicht immer drückte sich das in Mainstream Hits aus. Gerade Anfang der 1970er Jahre hatte der Rockstar finanzielle Probleme, die auch durch die extravaganten Bühnenshows zur Ziggy Stardust– und Diamond Dogs-Tour und seiner Kokainsucht befeuert wurden.

In seiner Berliner Zeit (1976-1978) enstanden drei Alben mit unter anderen den Hits Heroes und Sound and Vision. Zudem spielte er im letztem Film von a Marlene Dietrich mit.

Die ganz großen kommerziellen Erfolge sollten in den 1980er Jahren folgen.
Let’s dance, China Girl oder Under Pressure mit Queen zusammen wurden zu Welthits.

Auf die populären Erfolge folgte die Ernüchterung. Ende der 1980er Jahre, Beginn der 1990er war der Künstler ausgebrannt.

Privat sollte er allerdings sein Glück mit Ehefrau Iman Abdulmajid finden. Das Supermodel und der Popstar heirateten 1992 in Lausanne. Die beiden blieben bis zu Bowies Tod 2016 glücklich verheiratet. Aus dieser Ehe stammt die gemeinsame Tochter Lexi.

1995 kehrte Bowie zum Mainstream Pop zurück, doch erst 2002 mit dem Album Heathen sollte er zu seiner alten Form zurückfinden. Nach seiner bisher längsten Welttournee im Jahr 2003 und innovativen digitalen Übetragungen von Konzerten in Kinos auf aller Welt, kam der Schock: Herzinfarkt auf der Bühne.

Beim Hurricane-Festival am 25.06.2004 erlitt Bowie eine Arterienblockade, spielte aber sein Set mit dem Hit Ziggy Stardust als Zugabe zu Ende. Offiziell war dieses Konzert das letzte für Bowie. Nur kleinere Auftritte folgten bis zu seinem Tod im Januar 2016.

Seit 1999 lebte Bowie mit seiner Frau und Tochter relativ zurückgezogen in der gemeinsamen Penthousewohnung in New York.

18 Monate vor Bowies Tod wurde bei dem Sänger Leberkrebs diagnostiziert. SeineKrankheit hielt er dabei vor der Öffentlichkeit geheim und so kam die Nachricht seines Ablebens als Schock für alle Fans.

David Bowies künstlerisches Erbe

Die Musik von David Bowie kennt viele Einflüsse und beeinflusste im Gegenzug etliche Künstlerinnen und Musiker.
Von Beatmusik, zu Novelty-Song, Drum and Bass, Soul oder elektronischer Musik ist so ziemlich jede westliche Musikrichtung vertreten. Auch die japanische Kunst des Kabuki-Theaters war ein wesentlicher Faktor für die Inszenierung der Bühnenshows der frühen 1970er Jahre.

Direkt beeinflusst und kollaboriert hat Bowie u.a. mit Mick Jagger, Iggy Pop oder Lou Reed. Bowie schrieb und komponierte aber auch für viele andere Bands und Musiker oder produzierte deren Alben.
Darunter zum Beispiel All The Young Dudes (1972) für Moot the Hoople oder Lust for Life (197 ) von Iggy Pop.

Die Wandlungsfähigkeit und ständige Neuerfindung von David Bowie, der auch als Chamäleon des Pop bezeichnet wurde, hat Musikerinnen wie Madonna und Lady Gaga deutlich beeinflusst.

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David Bowie als Büste
Büste von David Bowie, Qelle: unsplash

David Bowies Studioalben als Solokünstler

1967 David Bowie
1971 Hunky Dory
1972

The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars /
Space Oddity, The Man Who Sold the World

1973 Aladdin Sane /
Pinups
1974 Diamond Dogs
1975 Young Americans
1976 Station to Station
1977 Low / “Heroes”
1979 Lodger
1980 Scary Monsters (And Super Creeps)
1983 Let’s Dance
1984 Tonight
1987 Never Let Me Down
1993 Black Tie White Noise
1995 Outside – The Nathan Adler Diaries: A Hyper Cycle
1997 Earthling
1999 Hours …
2001 Toy
2002 Heathen
2003 Reality
2013 The Next Day
2016 Blackstar (★)

Schon gewusst? 14 Fakten über David Bowie

  1. David Bowie hatte gar keine zwei unterschiedlichen Augenfarben! Seine linke Pupille war durch eine Verletzung permanent geweitet.
  2. In Bowies Familie traten vermehrt Fälle von psychischen Krankheiten und Suizid auf. Dies beunruhigte den jungen Bowie sehr.
  3. Bowies Schauspielkarriere wurde aus der Not heraus geboren: Sein erster Manager Ken Pitt riet ihm zu einem zusätzlichen Standbein neben der Musik.
  4. Über David Bowie’s sexuelle Orientierung wird bis heute spekuliert. Er selbst outete sich medienwirksam 1972 als schwul, nahm dies aber Anfang der 1980er Jahre wieder zurück.
  5. Anfang und Mitte der 1970er Jahre entwickelte der Popstar eine schwere Kokainabhängigkeit. Zeitweise soll er nur von einer “weißen Diät” gelebt haben: Milch und Kokain.
  6. Langjährige Wegbegleiter von David Bowie waren u.a. Brian Eno, Lou Reed (The Velvet Underground) und Tony Visconti.
  7. In der Haupstraße 155 in Schöneberg, Berlin, erinnert heute eine Gedenktafel am Eingang an Bowies Zeit in dieser Wohnung.
  8. Die zwei Kinder von David Bowie heißen Duncan Jones (Duncan Zowie Haywood Jones), geboren am 30. Mai 1971 und Lexi Jones (Alexandria Zahra Jones), geboren am 15. August 2000.
  9. Wusstest du, dass David Bowie auch ein digitaler Vorreiter war? Digitale Liveübertragungen in Kinosäle und eine Onlinecommunity auf seiner Webseite seit 1996 waren in den Anfangszeiten des Internets noch nicht üblich.
  10. David Bowies absurdeste Rolle war wohl die Sprechrolle als Lord Royal Highness in mehreren Folgen von Spongebob Schwammkopf im Jahr 2007.
  11. Bowie malte auch. Seine Kunstwerke waren in Galerien in London und Los Angeles zu sehen.
  12. Für seine anstrengende Serious Moonlight Tour 1983 nahm Bowie Boxstunden in Austin bei Profitrainer Richard Lord.
  13. Als Fan von David Lnych und der Serie Twin Peaks hatte Bowie einen Gastauftritt und schrieb sogar den Song “I’m Deranged” für Lost Highway (1997).
  14. Bowies Asche wurde auf der Insel Bali nach buddhistischem Ritual verstreut. David Bowie war seit seiner Jugend vom Buddhismus fasziniert und beeinflusst.